Traum geplatzt Van der Vaart bleibt in Hamburg

Hamburg/Valencia (RPO). Rafael van der Vaart wird weiterhin für den Bundesligisten Hamburger SV auflaufen und muss seinen großen Traum von einem Wechsel zum spanischen Erstligisten FC Valencia verschieben.

 Weiter im HSV-Dress: Rafael van der Vaart.

Weiter im HSV-Dress: Rafael van der Vaart.

Foto: AFP, AFP

"Wir haben am Dienstagabend ein Fax aus Valencia bekommen, in dem uns der Verein mitgeteilt hat, dass man den Standpunkt des HSV akzeptiere und sich zurückziehen werde", sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer am Mittwoch und darf sich somit als Gewinner des Pokers um den Spielmacher fühlen.

Eine letzte Offerte in Höhe von angeblich 22 Millionen Euro konnte die Hamburger ebensowenig von ihrer konsequenten Linie abbringen wie die zahlreichen Provokationen ihres wechselwilligen Stars.

So hatte van der Vaart gegenüber spanischen Medien immer wieder versichert, am 1. September für Valencia aufzulaufen und sich sogar mit einem Trikot des Champions-League-Qualifikanten ablichten lassen. Eine Aktion, die ihm vom HSV eine Geldstrafe in Höhe von geschätzten 40.000 Euro einbrachte.

"Er ist ein anständiger Junge"

Beiersdorfer will aber trotzdem nicht den Stab über seinen Star brechen. "Wir haben eine Sanktion gegen Rafael ausgesprochen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen", meinte der Manager: "Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass er ein anständiger Junge ist. Auch wenn das viele vielleicht nicht so sehen." Die HSV-Fans hatten allerdings bereits beim 1:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag von dem erwarteten Pfeifkonzert für van der Vaart abgesehen.

Der Verbleib des Schlüsselspielers nährt bei den Hamburgern die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison. Nach den beiden Siegen zum Auftakt steht man auf Tabellenplatz zwei. "Natürlich ist der Wechsel nach Valencia ein Traum von Rafael gewesen, aber seine Enttäuschung wird allmählich verschwinden", erklärte Beiersdorfer: "Wir haben viele Aufgaben vor der Brust, die uns alles abverlangen. " Bereits am Freitag wartet der VfL Bochum auf die Hanseaten.

Gemäß seinen Ankündigungen dürfte sich van der Vaart, der am Mittwochabend mit der niederländischen Nationalmannschaft zu einem Länderspiel beim EM-Gastgeber Schweiz antritt, auch dann für den HSV "voll reinhauen". Zumal jede Partie nun erneut als Bewerbung taugt.

Zwar läuft der Vertrag des 24-Jährigen bei den Hanseaten noch bis 2010, doch bereits 2009 dürfte er für eine festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 1,5 Millionen Euro gehen. Um einen marktgerechten Preis für den Regisseur zu erzielen, müsste der HSV ihn also schon im kommenden Sommer abgeben.

Ob dann erneut van der Vaarts "Traumverein" Valencia zu den Interessenten gehört, muss abgewartet werden. Zunächst einmal gilt es für die Spanier allerdings, sich nach Alternativen umzuschauen.

"Wir sehen uns nach neuen Optionen um. Es war keine Frage des Geldes, Hamburg wollte den Spieler nicht verkaufen. Hätte es eine festgeschriebene Ablösesumme gegeben, wäre es etwas anderes gewesen", sagte Sportdirektor Miguel Angel Ruiz der Sporttageszeitung Marca und hat nun offenbar van der Vaarts Landsmann Ibrahim Afellay vom niederländischen Meister PSV Eindhoven ins Visier genommen.

(sid)
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