Stürmer Sinnbild der Krise Hamburger Torflaute lässt Olic auf dem Sofa verzweifeln

Hamburg · Ivica Olic kann es nicht fassen. "Ich komme nach den Spielen nach Hause und habe keinen einzigen Schuss aufs Tor abgegeben. Das ist unglaublich. So etwas kenne ich nicht", sagt der Stürmer des Hamburger SV.

Ivica Olic: Dauerläufer mit Torriecher
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Das ist Ivica Olic

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Olic wechselte im Winter als das Versprechen für eine erfolgreiche Rückrunde zum taumelnden Bundesliga-Dino. Doch vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub VfL Wolfsburg am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) ist er zum Sinnbild der Hamburger Sturmflaute geworden.

Nach sieben Spielen ohne Sieg und 405 Minuten ohne Treffer steht der HSV näher denn je am Abgrund zur 2. Liga. Zum Tabellenende ist der Vorsprung auf zwei Zähler geschmolzen, das rettende Ufer liegt inzwischen drei Punkte und etliche Tore entfernt.

Als bester Torjäger des Bayern-Jägers nach der Hinrunde gekommen, wartet Olic seit seiner Rückkehr an die Elbe noch immer auf seinen ersten Treffer - das hinterlässt Spuren beim Hamburger Fan-Liebling. "Ich sitze auf dem Sofa und denke mir, das gibt es doch alles gar nicht", sagte der 35 Jahre alte Kroate: "Jetzt hast du drei Spiele in Folge keine Torchance gehabt. Und dann ist es im vierten Spiel genauso."

Wegen seiner chronischen Abschlussschwäche lacht inzwischen ganz Fußball-Deutschland über den HSV. Im Netz kursiert eine fingierte Torschützenliste, die den Klub mit 16 Treffern an Position drei führt - hinter Frankfurts Alexander Meier und Bayern-Star Arjen Robben. "Es fehlen Vertrauen, Spaß und Freude. Im Kopf ist eine Blockade", sagte Olic.

Und so wird HSV-Interimscoach Peter Knäbel im Kampf gegen die historische Torflaute am Samstag wohl erstmals auf eine Doppelspitze setzen. Angreifer Pierre-Michel Lasogga, der am 16. Spieltag das letzte Mal in der Startformation gestanden hatte, dürfte an der Seite des ehemaligen Bayern-Stürmers auflaufen. "Ich habe mich immer am besten neben einem Strafraumstürmer gefühlt", sagt Olic. Dies habe er dem Trainer mitgeteilt.

Die Chancenverwertung der Bundesliga-Klubs
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Foto: afp, cs/dg

Hoffnung macht den Hamburgern ihre bisherige (Heim-)Bilanz gegen die Top-Teams der Liga. Gegen den FC Bayern, Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen blieb der HSV im heimischen Volkspark ungeschlagen (fünf Punkte). "Wir haben zu Hause gegen starke Teams immer besser ausgesehen als gegen Abstiegskandidaten", spricht Olic sich und den Fans Mut zu: "Zudem ist unser Spiel in die Spitze unter unserem neuen Trainerduo Peter Knäbel und Peter Hermann im Training schon deutlich besser geworden. Wir müssen das jetzt bloß auch im Spiel umsetzen."

(sid)
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