Medienbericht Nun buhlt Valencia um van der Vaart

Hamburg/Valencia (RPO). Die Spekulationen um Rafael van der Vaart vom Bundesligisten Hamburger SV reißen nicht ab. Nachdem das Thema Real Madrid zu den Akten gelegt wurde, buhlt nun offenbar ein weiterer spanischer Klub um den Regisseur.

 Rafael van der Vaart ist heiß begehrt.

Rafael van der Vaart ist heiß begehrt.

Foto: AP, AP

Nach einem Bericht der niederländischen Zeitung De Telegraaf will der FC Valencia van der Vaart verpflichten. Der Meisterschaftsvierter der Primera Division soll 14 Millionen Euro für den niederländischen Mannschaftskapitän der Hanseaten bieten.

Ein Fax mit einem entsprechenden Angebot ist wohl am Montag auf der Geschäfststelle tatsächlich eingegangen. Der HSV aber hat es gleich wieder in den Papierkorb geworfen. "In diesem Fall spielt Geld keine Rolle. Wir planen die gesamte Saison mit Rafael", sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer dem TV-Sender Hamburg 1.

Aufsichtsrat-Chef Horst Becker machte ebenfalls deutlich, dass der HSV seinen Star unbedingt halten will. "Wir geben van der Vaart nicht ab. Darüber besteht im Vorstand sowie zwischen den Gremien völlige Einigkeit", sagte der Banker zur Hamburger Morgenpost.

Van der Vaart selbst will den Klub aber offenbar verlassen. "Ich will unbedingt weg. Wenn ich in Hamburg bleiben müsste, dann hätte ich Schmerzen", meinte der Spielmacher im Interview mit dem Hamburger Abendblatt.

"Valencia wäre ein Traum"

"Es ist mein Ziel, bei einem Klub zu spielen, der immer um die Meisterschaft und in der Champions League spielt", hat van der Vaart mehrmals erklärt. Die Mutter des Niederländers ist Spanierin, seine Großeltern wohnen unter iberischer Sonne. "Ein Verein wie Valencia wäre ein Traum", sagte er immer wieder auf Nachfragen.

Problematisch für den HSV ist in erster Linie die Transferfrist bis 31. August. Das Team 2007/08 ist mit van der Vaart geplant, kurzfristig gleichwertigen Ersatz zu bekommen, dürfte unmöglich sein.

"Wir können mit dieser Mannschaft viel erreichen", sagte van der Vaart nach dem überzeugenden 1:0 in Hannover. Am Donnerstag (19.00 Uhr/LIVE!-Ticker) steht mit dem Hinspiel in der Uefa-Cup-Qualifikation bei Honved Budapest die nächste wichtige Aufgabe an. Unruhe im Team um den Kapitän ist deshalb Gift.

Dass das Gastspiel des Niederländers an der Alster zeitlich begrenzt ist, weiß jeder. Das ganze Vertragswerk wurde bei seinem Wechsel von Ajax Amsterdam 2005 so abgefasst, dass van der Vaart 2008 nach der EM wechseln muss.

Nur dann kann der HSV noch eine marktgerechte Ablöse für seinen Superstar erzielen. 2009 ist die Ablöse auf 1,5 Millionen Euro festgeschrieben, 2010 endet der Kontrakt. Alle Versuche von Sportchef Dietmar Beiersdorfer, den Vertrag zu ändern oder zu verlängern, haben van der Vaart und Lerby bislang abgelehnt.

Die Option Real Madrid hatte sich am Sonntag zerschlagen, als sich Ajax Amsterdam mit dem Verein von Trainer Bernd Schuster auf eine Ablöse von 27 Millionen Euro für van der Vaarts Freund Wesley Sneijder einigte. Amsterdam ist übrigens bei Ablösen ab fünf Millionen Euro mit 20 Prozent an van der Vaart beteiligt. Das angebliche Angebot aus Valencia ist deshalb für den HSV finanziell nicht besonders interessant.

Wie konsequent van der Vaart den Wechsel ins Ausland betreibt, wurde im Frühjahr deutlich, als er allen Avancen von Bayern München eine klare Absage erteilte. Als 22-Jähriger kam er an die Elbe, um in der Bundesliga in einer der größeren europäischen Ligen zu reifen.

Ein Ausbildungsmodell, dass in den Niederlanden mittlerweile für Aufsehen sorgte. "Seit van der Vaart nach Hamburg gegangen ist, gilt der HSV als großer und interessanter Klub", sagte Romeo Castelen, der vor dieser Saison für knapp drei Millionen aus Rotterdam zum HSV kam.

(sid)
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