Beiersdorfer für HSV auf Shopping-Tour Behrami schon da, Ostrzolek und Müller sollen folgen

Hamburg · Dietmar Beiersdorfer hat in Valon Behrami seinen Wunschspieler an der Angel. Wenn der Schweizer Nationalspieler den Medizincheck besteht, kommt er zum HSV. Mit Nicolai Müller und Matthias Ostrzolek sollen weitere Top-Verstärkungen folgen.

 Valon Behrami steht kurz vor einem Transfer zum HSV.

Valon Behrami steht kurz vor einem Transfer zum HSV.

Foto: dpa, pk asu sam nic

Dietmar Beiersdorfer steht vor seinem ersten Personal-Coup. Der neue Vorstandsvorsitzende des Hamburger SV lotste den Schweizer Nationalspieler Valon Behrami an die Elbe. Der 29 Jahre alte Mittelfeldakteur absolvierte am Donnerstag die obligatorische medizinische Untersuchung und sollte anschließend einen längerfristigen Vertrag unterzeichnen, bestätigte der norddeutsche Bundesligist auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Die Ablöse für den WM-Teilnehmer des SSC Neapel beträgt rund fünf Millionen Euro.

"Valon ist ein sehr guter Spieler und verfügt über eine Menge Erfahrung", lobte sein Nationalteam- und künftiger Vereinskollege Johan Djourou. Der spielstarke Neuzugang soll dem in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entgangenen HSV im defensiven Mittelfeld zu mehr Stabilität verhelfen. Als weitere Verstärkungen sind nun noch Linksverteidiger Matthias Ostrzolek vom FC Augsburg und Offensivkraft Nicolai Müller vorgesehen.

Müller nicht im Mainz-Kader

Der zweimalige A-Nationalspieler steht derzeit noch beim Liga-Rivalen FSV Mainz 05 unter Vertrag. FSV-Manager Christian Heidel schloss einen Tag vor dem Duell mit den Griechen einen Transfer von Müller zum HSV unter bestimmten Bedingungen nicht mehr aus. "Wenn Nicolai wechseln will, müssen wir wirtschaftlich zufrieden sein und bräuchten eine Alternative", sagte Heidel der Sport Bild, relativierte aber: "Sollten nicht beide Punkte erfüllt sein, wird es zu hundert Prozent keinen Transfer geben. Wir werden uns sportlich nicht schwächen."

Kontakt mit HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer hat es bereits gegeben, doch die Mainzer stehen wirtschaftlich gut da und demnach nicht unter Druck. Die Hamburger buhlen wie auch Hannover 96 um den 26-jährigen Müller, der bei den Rheinhessen noch einen Vertrag bis 2015 besitzt. Im Gespräch ist für den zweimaligen Nationalspieler eine Ablösesumme zwischen vier und fünf Millionen Euro.

Der 26-Jährige stand beim Europa-League-Qualifikationsspiel der Rheinhessen am Donnerstagabend gegen Asteras Tripolis aus Griechenland nicht einmal im Kader. Der neue Trainer Kasper Hjulmand hatte tags zuvor angedeutet, Müller "könnte spielen". Eine kurzfristige Verletzung hatte der Mittelfeldspieler nicht erlitten.

Bisher hat der norddeutsche Traditionsklub nur Mittelfeldmann Zoltan Stieber (1,2 Millionen Euro) von der SpVgg Greuther Fürth geholt. Darüber hinaus wurde der von Hertha BSC ausgeliehene Torjäger Pierre-Michel Lasogga für 8,5 Millionen Euro gekauft. Beide Deals hat noch Oliver Kreuzer abgewickelt, den Beiersdorfer kurz darauf in einer seiner ersten Amtshandlungen als Sportchef freistellte.

Lösen muss der neue starke Mann nun auch noch das "Problem" Rafael van der Vaart. Der einstige Leistungsträger agierte in der Rückrunde 2013/14 schwach und ist zudem mit 3,5 Millionen Euro Jahresgage einer der Top-Verdiener im Kader. Und da sein Vertrag bis 2015 läuft, können die klammen Hanseaten nur noch in diesem Jahr eine Ablöse für ihren Kapitän erzielen. Seit Wochen halten sich Wechsel-Gerüchte, die "VdV" nun selbst noch genährt hat. Er müsse "abwarten, was der Verein will", sagte der Niederländer der "Bild"-Zeitung (Donnerstag).

"Ich habe immer gesagt, dass ich bleiben will. Ich gehe auch davon aus, dass ich hier bleibe. Aber ich habe nur noch ein Jahr Vertrag und es könnte sein, dass der HSV mich verkaufen will", sagte der Mittelfeldakteur, der derzeit mit den Teamkollegen im Trainingslager in Österreich ist. Er will in Kürze das Gespräch mit Beiersdorfer suchen, dessen avisierter Besuch in Stegersbach bisher wegen der Transfer-Gespräche ausbleiben musste. Auch mit den Kandidaten Müller und Ostrzolek soll Beiersdorfer bereits handelseinig sein. Wie bei Behrami, für den Neapel ursprünglich sieben Millionen Euro gefordert hatte, muss er nun auch mit Mainz und Augsburg um die Ablöse pokern.

(dpa/sid)
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