Ein Stück Klubgeschichte endet HSV baut seine Stadion-Uhr ab

Hamburg · Einst zeigte die Stadion-Uhr die Dauer der Erstliga-Zugehörigkeit des Hamburger SV an. Doch das ist vorbei. Nun soll die berühmte Uhr abgebaut werden. Auch die HSV-Hymne steht in der Kritik.

 Die Uhr im Volksparkstadion soll abgebaut werden.

Die Uhr im Volksparkstadion soll abgebaut werden.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die berühmte Stadion-Uhr des Hamburger SV hat wohl endgültig ausgedient. Nach der verpassten Rückkehr in die Fußball-Bundesliga wollen die Norddeutschen nicht mehr an ihre Vergangenheit als Dino des Oberhauses erinnert werden.

Deshalb soll nun der riesige Zeitmesser, der einst die Dauer der Erstliga-Zugehörigkeit des HSV anzeigte, demontiert werden. „Wir haben bereits zum Ende der vergangenen Saison entschieden, die Uhr abzubauen. Wir möchten uns in die Zukunft ausrichten. Dabei hilft der ständige Blick in den Rückspiegel nicht“, sagte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann der „Bild“.

Seit dem Abstieg aus der Bundesliga im Vorjahr zeigte die Uhr im Volksparkstadion die Zeitspanne seit der Gründung des Traditionsvereins am 29. September 1887 an. Nach einem Konzert von US-Popstar Pink am 8. Juli sollen Handwerker die Uhr aus der Tribünen-Verkleidung lösen, berichtet die „Bild“.

Kult-Charakter hatte der Chronograph erlangt, weil er als Erinnerung daran diente, dass der HSV bis 2018 das letzte noch nie abgestiegene Gründungsmitglied der Bundesliga war. Nach exakt 54 Jahren, 261 Tagen, 00 Stunden, 36 Minuten und 02 Sekunden war dies am Ende der Vorsaison vorbei.

Auf dem Prüfstand steht auch der Stadion-Song "Hamburg, meine Perle", in einer HSV-Version vor jedem Heimspiel der Hanseaten von Sänger Lotto King Karl präsentiert. Der einflussreiche "Supporters Club" hält den Text mittlerweile für überholt. "Wollen wir mal ehrlich sein? Bremen hat uns über Jahre abgehängt, hat uns am Ende immer geschlagen, wenn es darauf ankam und wir singen: "...gibt's für dich hier nix zu holen", heißt es in einem Beitrag bei Facebook.

(dpa/old/sid)
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