Hamburger SV Kühne öffnet mal wieder den Tresor für neue Stars

Die Transferbremse ist gelöst: Der Hamburger SV kann dank der Millionen von Klaus-Michael Kühne endlich auf Shoppingtour gehen.

 Dank Investor Klaus-Michael Kühne kann der Hamburger SV erneut auf Shoppingtour gehen.

Dank Investor Klaus-Michael Kühne kann der Hamburger SV erneut auf Shoppingtour gehen.

Foto: dpa, iwa fpt nic

Klaus-Michael Kühne hat seinen Tresor geöffnet, beim Hamburger SV zeichnen sich endlich die ersten Transfers ab: Nach Wochen des Stillstands kann Sportchef Jens Todt nun auf Shoppingtour gehen. Während die Konkurrenz längst zugeschlagen hat, müssen die Hanseaten unter Zeitdruck aufholen. Immerhin: Die Verpflichtung von Kyriakos Papadopoulos, Gesicht des Klassenerhalts, rückt näher.

"Wir sind gewillt, den Spieler zu holen", sagte HSV-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen der Bild-Zeitung. Die Hanseaten sollen bereits ein offizielles Angebot an Bayer Leverkusen übermittelt haben. Im Gespräch ist eine Staffelung der Ablöse. Auf einen Sockelbetrag könnten demzufolge noch leistungsbedingte Zusatzzahlungen folgen. "Es ist Bewegung reingekommen. Wir versuchen, eine Lösung zu finden", sagte Leverkusens Sportchef Rudi Völler.

Die Innenverteidigung ist nur eine von vier Planstellen, die die Hamburger nach einer erneut verkorksten Saison - bis zum letzten Spieltag wurde an der Elbe um den Klassenerhalt gezittert - neu besetzen wollen. Nach dem Abgang von Ex-Kapitän Johan Djourou soll neben Publikumsliebling Papadopoulos, der im vergangenen halben Jahr als Leihspieler das HSV-Trikot trug, ein weiterer Mann für das Abwehrzentrum kommen. Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg ist im Gespräch.

Weitere Kandidaten für eine neue HSV-Mannschaft sind die Gladbacher André Hahn und Nico Schulz. Zudem hat der Klub nach dem Abgang von René Adler (Ziel unbekannt) auch im Tor Bedarf, seit Wochen ist das Interesse an U21-Nationaltorhüter Julian Pollersbeck vom 1. FC Kaiserslautern bekannt. Doch die Verpflichtung gestaltet sich schwierig - nicht nur, weil der 22-Jährige derzeit die Europameisterschaft in Polen spielt.

Kühne ist Hamburgs Lebensversicherung

Das frische Kapital von Kühne ist für die HSV-Strategen Fluch und Segen zugleich. Ohne den 80 Jahre alten Unternehmer hätte der Bundesliga-Dino womöglich arge Lizenz-Probleme bekommen, teure Transfers wären ohne ihn kaum möglich. Doch auch die Konkurrenz weiß um die Finanzkraft durch Kühne und will profitieren, wenn der HSV nach einem Spieler greift.

Die Klubs bekamen es zudem öffentlich präsentiert, dass Kühne den Druck auf Vorstandsboss Bruchhagen und Todt erhöht hat. "Es ist ein bisschen spät, der HSV muss sich sehr am Riemen reißen", sagte Kühne bei Sat.1 und kritisierte die Zusammenarbeit mit den sportlichen Entscheidungsträgern. "Sie läuft ein bisschen langsam. Es fehlt so ein bisschen die Dynamik. Da versuche ich immer etwas zu ermahnen, tut mal was, bewegt euch mal ein bisschen schneller."

Bislang schafften es die Klub-Bosse nicht, Hoffnung bei den leidgeprüften Fans auf einen deutlichen Aufschwung zu schüren. Auch frühere Stars sehen die Entwicklung der vergangenen Jahre kritisch. "Die Probleme sind doch hausgemacht", sagte Manfred Kaltz, Europameister von 1980, bei welt.de. So richtig fiebert der König der Bananenflanken nicht mehr mit dem einstigen Schwergewicht des deutschen Fußballs mit. "Das ist vielleicht auch besser so, denn wenn ich den HSV von heute sehe, kriege ich Magengeschwüre", sagte Kaltz.

(sid)
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