Champions League-Auslosung Gute Lose für Bayern, Bayer und HSV

Monte Carlo (sid) Im mondänen Spielerparadies Monte Carlo hatten die Bundesligaklubs Bayern München, Bayer Leverkusen und Hamburger SV im Millionenspiel Champions League im Großen und Ganzen das Losglück auf ihrer Seite. Das Trio kann sich auf attraktive Gegner freuen.

Rekordmeister Bayern München trifft in der Gruppe F auf Paris St. Germain mit 66-Millionen-Star Nicolas Anelka, Rosenborg Trondheim und Helsingborgs IF, Leverkusen in der Gruppe A auf Titelverteidiger Real Madrid mit Luis Figo, Roberto Carlos und Raul, Spartak Moskau und Sporting Lissabon und Qualifikant HSV in der Gruppe E auf Italiens Rekordchampion Juventus Turin mit Alessandro Del Piero, Edgar Davids und EM-Held David Trezeguet, Spaniens Meister Deportivo La Coruna und Panathinaikos Athen mit dem Ex-Gladbacher Karlheinz Pflipsen. Die Auslosung im Kongresszentrum von Monte Carlo wurde vom französischen Uefa-Funktionär Jean Fournet-Fayard vorgenommen.

Nach der Gruppenauslosung für die Königsklasse am Freitagmittag strahlten die Verantwortlichen der drei deutschen Klubs um die Wette, auch wenn hin und wieder eine leichte Skepsis bei den Kommentaren zu erkennen war. "Das Los für den FC Bayern ist, wenn ich mir die anderen Gruppe anschaue, günstig. Aber Vorsicht: Papierform und Wirklichkeit sind etwas anderes. Wenn eine Mannschaft wie Helsingborg Inter rauswirft, dann aber Vorsicht. Trondheim ist ein alter Bekannter, gegen den wir uns schon schwer getan haben - und Paris: da braucht man nix zu sagen", erklärte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer.

Sein Trainer Ottmar Hitzfeld meinte: "Wir haben eine atttraktive Gruppe. Paris ist eine Klassemannschaft, Trondheim ein alter Bekannter, dazu die Sensationsmannschaft Helsingborg. Klar, wir sind Favorit. Aber der FC Bayern ist das immer. Deshalb wollen wir unsere Aufgabe erfolgreich erfüllen." Bayern-Manager Uli Hoeneß warnte aber: "Ich sage trotzdem - eine schwierige Gruppe. Wir müssen aufpassen. Die Gegner klingen vermeintlich leicht, aber die Mannschaften sind sehr stark."

Bayer Leverkusens Coach Christoph Daum wurde von der Erinnerung wieder eingeholt: "Madrid ist uns bestens bekannt. Vor zwei Jahren haben wir mit dem 0:3 in Madrid eine Lehrstunde bekommen. Meine Mannschaft ist jetzt weiter als damals. Und wir hoffen auf ein besseres Ergebnis. Insgesamt ist der zweite Platz unser Ziel."

Bayer-Manager Reiner Calmund sagte: "Wir haben in dieser schweren Gruppe nichts zu verlieren. Real ist der große Favorit. Aber wir wissen, was wir können. Dann wollen wir mal sehen, wie weit wir kommen. Wenigsten kann uns gegen einen vermeintlich schwachen Gegner kein Ausrutscher passieren."

Großen Respekt vor Bayer hat Real-Trainer Vicente Del Bosque: "Leverkusen verfügt trotz des Verlustes von Emerson immer noch über ein Riesenpotenzial. Die Mannschaft ist stärker als vor zwei Jahren, als wir sie im Viertelfinale ausgeschaltet haben." Auch Real-Superstar Roberto Carlos nimmt den deutschen Vizemeister nicht auf die leichte Schulter: "Das werden packende und sicherlich keine leichten Duelle."

Bei CL-Neuling Hamburger SV herrschte rundum Zufriedenheit. "Wir sind mit der Auslosung sehr zufrieden. Wir haben attraktive Gegner für das Publikum bekommen. Das sind sportlich sehr reizvolle Aufgaben", sagte HSV-Sportchef Holger Hieronymus. Und der Hamburger Teammanager Bernd Wehmeyer schwelgte schon in alten Zeiten: "Bei uns werden Erinnerungen an 1983 wach, als wir gegen Juventus Turin den Europopokal gewonnen haben. Eine Auslosung ist kein Wunschkonzert. Wir können sehr zufrieden sein." Derweil dämpft Klubchef Werner Hackmann die Euphorie an der Elbe: "Wir können weiterkommen, aber ich wäre auch mit einem dritten Platz zufrieden, denn die Mannschaft befindet sich noch in einem Lernprozess."

Die Saison der Champions League startet am 12./13. September. München muss zuerst bei Helsingborgs IF und Leverkusen bei Spartak Moskau antreten. Die Hamburger empfängt gleich am ersten Spieltag im Volksparkstadion Juventus Turin zur Neuauflage des Europacup-Finales der Landesmeister von 1983.

Die ersten beiden Teams jeder Gruppe erreichen die Zwischenrunde, die Tabellendritten greifen in der dritten Runde des Uefa-Cups ein. Die drei deutschen Vertreter haben in ihren jeweiligen Gruppen alle die Chance, die Lizenz zum Gelddrucken zu verlängern.

(RPO Archiv)
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