Der HSV hat das Training aufgenommen "Glücksfee" Pagelsdorf und die Stammplatz-Lotterie

Hamburg (sid). Trainer Frank Pagelsdorf dürfte sich beim Trainingsauftakt des zuletzt strauchelnden Fußball-Bundesligisten Hamburger SV wie Lottofee Franziska Reichenbacher gefühlt haben. Dem Coach steht in der Rückrunden-Vorbereitung die Ziehung "11 aus 34" bevor, um aus dem Überangebot von 34 Spielern bis zur Partie gegen Hertha BSC Berlin am 28. Januar eine schlagkräftige Anfangself formen.

"Jetzt ist der Druck natürlich groß. Schließlich sind wir sieben Punkte hinter dem internationalen Wettbewerb zurück. Aber es sind alle fit, und wir haben keine Doppel-Belastung mehr. In der Mannschaft herrscht ein richtiger Konkurrenzkampf", erklärte der 42-Jährige, der mit seiner Mannschaft von Platz elf aus noch den Sprung auf einen Uefa-Cup-Rang schaffen will.

Ihren Stammplatz dürften dabei nur Torhüter Jörg Butt, Abwehrorganisator Nico-Jan Hoogma und Mittelfeldmotor Niko Kovac sicher haben. Um die übrigen Positionen wird ein erbitterter Kampf entflammen. "Das ist wie eine Art Neuanfang. Alle Verletzten sind wieder dabei. Das ist für uns sehr wichtig", freut sich Butt über die Situation.

Große Konkurrenz im Sturm

Besonders im Sturm ist das Gerangel um einen Stammplatz groß. Zwölf Angreifer streiten sich um die drei Plätze. Das Angebot für Pagelsdorf reicht dabei von wohl chancenlosen Bankdrückern wie Soner Uysal oder Jacek Dembinski über Publikumslieblinge wie Roy Präger oder Mehdi Mahdavikia bis hin zum ambitionierten Neuzugang Erik Meijer. Voller Tatendrang ist zudem Routinier Anthony Yeboah, der nach Beendigung seines Steuerprozesses endlich wieder alte Form und Fitnesswerte erlangen will.

Im Mitteldeld kehren die zuletzt lange verletzten Rodolfo Cardoso und Kapitän Martin Groth in den Kader zurück. Beide machen bisher "gesetzten" Kräften wie Stig Töfting oder dem auch im Angriff einsetzbaren Top-Torjäger Sergej Babarez (zwölf Saisontore) ihre Positionen streitig.

Auch Ujfalusi will in die Stamm-Elf

Durch die gleichzeitige Rückkehr des Tschechen Milan Fukal, der vor der Saison für die Rekord-Ablöse von gut 5,7 Millionen Mark verpflichtet wurde und nach einer Verletzung bisher nur vier Spiele bestritt, scheint in der Abwehr sogar der Platz von Nationalspieler Ingo Hertzsch gefährdet. Zumal in Tomas Ujfalusi ein zweiter Millionen-Einkauf auf seinen Einsatz brennt.

Franziska Reichenbacher beendet die Ziehung der Lotto-Zahlen stets mit den Worten: "Allen Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch." Pagelsdorf, der in den drei letzten Vorbereitungsspielen vor Rückrundenbeginn seinen "engeren Kreis" gefunden haben will, dürfte somit zumindest schon einen Ansatzpunkt für die Mannschaftssitzung vor dem Spiel gegen Hertha haben ...

(RPO Archiv)
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