Spezielles Augenmerk auf Mehmet Scholl Gerrard-Verletzung zwingt Keegan zu Umstellung - Beckham dabei

London (dpa). Englands Nationaltrainer Kevin Keegan verteidigte am Freitag seine Entscheidung, eine Verletzung von Mittelfeldspieler Steven Gerrard gegenüber den englischen Journalisten zu verschweigen. "Es war im Interesse der Mannschaft und der Team-Moral, dies zuerst nicht zu sagen, und darüber hatte ich auch mit Steven geredet", sagte Keegan auf der letzten Pressekonferenz vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen England und Deutschland am Samstag im Wembley-Stadion.

Viele Journalisten waren ungehalten, dass sie nicht informiert worden waren, während die "Sun" einen Artikel zu Gerrards Verletzung im Blatt hatte. FA-Pressechef David Davies musste daher schlichtend eingreifen. Für Keegan kommt die Oberschenkel-Verletzung, die sich Gerrard im Donnerstag-Training zugezogen hatte, ungelegen, weil der Liverpooler von Beginn an spielen sollte. "Er hätte uns Optionen im Mittelfeld gegeben, die wir mit anderen Spielern nicht haben." Seine Taktik für das Deutschland-Spiel will Keegan jedoch nicht ändern.

Gerrard fehlt, dagegen ist das Bangen um David Beckham beendet. "Er hat am Freitag voll trainiert, er ist fit, er wird dabei sein", so Keegan. Beckham wird wohl im rechten Mittelfeld, Manchesters Paul Scholes im zentralen Mittelfeld agieren. "Für einen Scholes muss immer ein Platz in einer englischen Mannschaft gefunden werden."

Spezielles Augenmerk haben die Engländer auf Mehmet Scholl gerichtet. "Er und Beckham sind wohl die besten Spieler für ruhende Bälle. Aber was will man bei Freistößen machen? Da kann keiner an ihn ran", erklärte Keegan. Speziell analysiert hatte er auch das WM- Qualifikationsspiel der Deutschen gegen Griechenland (2:0): "Mit Ausnahme der letzten fünf, zehn Minuten hatte Deutschland das Spiel völlig unter Kontrolle, ohne jedoch völlig überlegen zu sein."

Seine Erwartungen für den Klassiker im Wembley-Stadion sind positiv. "An eine Niederlage haben wir nicht gedacht. Ich habe meiner Mannschaft aber auch gesagt, dass die elf, die von Beginn an spielen, privilegiert sind. Darum sollen sie auch dafür sorgen, dass dieses letzte Spiel im Wembley noch lange in Erinnerung bleiben wird."

(RPO Archiv)
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