Kommentar zu Gelben Karten für Trainer Es geht immer noch etwas peinlicher

Meinung | Düsseldorf · Der Fußball hat schon genug Probleme und schafft sich immer wieder neue. Die Gelbe Karte gegen Trainer ist komplett überflüssig. Es wäre viel sinnvoller, wenn mehr miteinander geredet würde.

 Friedhelm Funkel bei der Arbeit.

Friedhelm Funkel bei der Arbeit.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Es ist wirklich traurig, wie diesem Sport immer mehr die Emotionen entzogen werden. Als neuestes Instrument wurden vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) Gelbe Karten für Trainer eingeführt. Nun wird also fleißig mit Karten herumgewedelt. Zum Beispiel am vergangenen Samstag. Friedhelm Funkel hampelte vielleicht ein wenig sehr verhaltensauffällig an der Seitenlinie rum. Andererseits: Würde er bei einem derart hektischen Spiel zwischen Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf nicht mitgehen, würde auch etwas falsch laufen. Jedenfalls schritt Robert Hartmann irgendwann ein und zeigte ihm Gelb. Für sich genommen eine Entscheidung ohne jegliches Fingerspitzengefühl. Warum reicht nicht auch erst einmal eine Ermahnung aus? Gibt der Angesprochene auch dann noch keine Ruhe, muss er eben zur Abkühlung den Innenraum verlassen.

Der Fußball hat ein ganz anderes Problem. David Abraham hat das eindrucksvoll vorgeführt. In vollem Lauf hat er den Freiburger Christian Streich zu Boden gestreckt. Und Frankfurts Vorstand Fredi Bobic besitzt hinterher auch noch die Dreistigkeit, den Vorfall relativieren zu wollen. Was für ein Armutszeugnis und ein Tiefschlag für alle, die sich um mehr Respekt vor allem im Amateurbereich bemühen.

Diese eklige Szene wird viel diskutiert werden. Und es ist auch zu befürchten, dass es Nachahmer geben wird. Abseits der TV-Kameras. Irgendwo in den Niederungen der Kreisligen. Der DFB muss nun konsequent handeln und Abraham für eine ganz, ganz lange Zeit aus dem Verkehr ziehen. Der Fußball lebt von Emotionen, aber für alles muss es auch klar definierte Grenzen geben.

(gic)
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