Abstellung von Nationalspielern: G 14 fordert mehr Geld

Hamburg/München (dpa). Die Gruppe der 14 europäischen Fußball- Großvereine ("G 14") hält ungeachtet der strikten Absage von Joseph Blatter an ihrer Forderung nach einer finanziellen Entschädigung für die Abstellung von Nationalspielern fest. "Ich sehe die FIFA-Statuten nicht wie die Zehn Gebote, die in Stein gemeißelt sind. Auch hat FIFA-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen vor kurzem gesagt, dass er sich durchaus vorstellen könnte, dass man für die Abstellung der Spieler eine Lösung findet", sagte Bayern Münchens Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge der Tageszeitung "Die Welt" (Samstag-Ausgabe).

Erst am Donnerstag hatte Blatter, der Präsident des Weltverbandes FIFA, darauf hingewiesen, dass die Abstellung von Auswahlakteuren nach den FIFA-Statuten unentgeltlich zu erfolgen habe - und sich daran auch nichts ändern werde. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zahlt dessen ungeachtet seit Jahren pro Abstellung eines Internationalen pro Einsatz 6 000 Mark. Doch damit wollen sich die Großclubs, zu denen aus der Bundesliga neben dem FC Bayern München auch Borussia Dortmund gehört, nicht abspeisen lassen.

"Wenn ich die Gesamteinnahme aus einem Länderspiel sehe, ist das berauschend wenig. Die Forderung der G 14 beträgt 50 Prozent, dem DFB schweben 15 Prozent vor", berichtete Rummenigge weiter. Nach seinen Vorstellungen soll die Mehreinnahme der Clubs künftig in die in vielen Ländern rückständige Nachwuchsarbeit gesteckt werden.

Dass Blatter den Zusammenschluss der europäischen Großvereine als nicht geeigneten Ansprechpartner für den Weltverband ansieht, hält der Ex-Nationalspieler für nicht länger haltbar. "Fakt ist: Die G 14 ist im Moment eine exklusive Interessengemeinschaft, was von Blatter und UEFA-Präsident Lennert Johansson bemängelt wird. Dies wird sich in Zukunft ändern, wir werden uns einen offiziellen Status geben", kündigte Rummenigge an. Dies werde noch in diesem Jahr geschehen.

(RPO Archiv)
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