Nach Hirn-OP Maradona erholt sich offenbar schneller als erwartet

Update | Buenos Aires · Die argentinische Fußball-Legende Diego Maradona musste wegen einer Gehirnblutung operiert werden. Schon wenige Tage später geht es ihm besser. „Er ist munter und in sehr guter Stimmung“, sagt sein Arzt.

 Diego Maradona.

Diego Maradona.

Foto: dpa/Gustavo Ortiz

Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona erholt sich offenbar schneller als erwartet von seiner Hirn-Operation. Das bestätigte sein Leibarzt Leopoldo Luque am Mittwoch (Ortszeit). "Ich habe ihn gesehen, er ist munter und in sehr guter Stimmung. Wir sind erstaunt über die Heilung", sagte Luque. Man müsse allerdings "vorsichtig sein, denn wir sind noch in der postoperativen Phase. Aber die Genesung verläuft ausgezeichnet."

Maradona war am Dienstag in Buenos Aires ein Bluterguss an der Hirnhaut, ein sogenanntes subdurales Hämatom, entfernt worden. Weil er "anämisch und ein wenig dehydriert" war, hatte sich der Weltmeister von 1986 am Montagabend, drei Tage nach seinem 60. Geburtstag, in ein Krankenhaus in La Plata begeben. Zunächst war geplant, dass sich der Trainer des ortsansässigen Erstligisten Gimnasia y Esgrima lediglich medizinisch durchchecken lassen sollte.

"Es geht ihm besser als gestern", hatte Luque nach der ersten Nacht im Krankenhaus berichtet, nachmittags dann aber überraschend die OP angekündigt. Der einst geniale Spielmacher kämpft seit vielen Jahren gegen seine Kokainsucht und griff laut Luque zuletzt häufig zum Alkohol, um Depressionen zu entfliehen. Deshalb, so der Mediziner, nehme Maradona auch Antidepressiva.

Es ist "traurig" sagte ein Fan vor der Klinik in der Avenida Maipu Nummer 1600, "aber wir sind immer an seiner Seite, bis zum letzten Tag". Und wie immer wenn es beim Fußball-Idol um Leben und Tod geht, war auch diesmal Argentinien quasi live dabei.

Viele glauben, dass die "10" immer noch der genialste Spieler der Geschichte ist. "Mit Maradona ist der Hunger leichter zu ertragen", stand auf einem Fanplakat während seiner besten Zeit in Neapel. Er verlieh Spielern Klasse, die ohne ihn höchstens Durchschnitt waren. Aber danach schaffte es Maradona nicht, halbwegs geräuschlos durch das Leben zu gehen.

Vor der Clinica Olivos werden sie weiter für Maradona beten - er ist ihr Liebling, ihr Held, ihr Heiligtum.

(kron/eh/sid)
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