Ex-Weltmeister Benedikt Höwedes Rassismus macht „mich sprachlos“

Berlin · Der Weltmeister von 2014, Benedikt Höwedes, hat klare Worte im Umgang der Deutschen mit Rassismus gefunden. Für den Verteidiger hat Deutschland dort noch einiges aufzuholen.

 Benedikt Höwedes von Lokomotive Moskau.

Benedikt Höwedes von Lokomotive Moskau.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Für den früheren Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes ist Rassismus in Deutschland nach wie vor ein großes Problem. „Noch heute macht mich sprachlos, wenn deutsche Nationalspieler nur aufgrund ihrer Hautfarbe von Landsleuten (!) beim Training oder im Wettkampf verbal angegriffen werden“, schrieb der 31-Jährige am Mittwoch in seiner Kolumne für t-online.de.

Er sprach dabei explizit die „indiskutablen Äußerungen von Gauland über Jerome Boateng vor der Euro 2016“ an: „Meine Antwort damals war klar: Wenn Du Weltmeister werden willst, brauchst du Nachbarn wie Jerome.“ Die Deutschen seien geübter darin, „mit dem Finger auf andere Länder zu zeigen, als unsere Grundrechte noch stärker zu verteidigen.“

Der jetzige AfD-Bundesparteichef Alexander Gauland hatte im Mai 2016 Bayern Münchens Verteidiger Jerome Boateng beleidigt. „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“, hatte Gauland der „FAZ“ gesagt. Der gebürtige Berliner Boateng hat einen ghanaischen Vater und eine deutsche Mutter.

Zuletzt hatten im März beim Länderspiel gegen Serbien in Wolfsburg rassistische Beleidigungen durch deutsche Fans gegen die Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan für Empörung gesorgt.

(eh/dpa)
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