Lob von allen Seiten Steinhaus feiert gelungenes WM-Debüt

Dresden/Frankfurt (RPO). Bestnoten für die gelungene Premiere: Deutschlands Vorzeige-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus darf sich nach ihrem starken WM-Debüt große Hoffnungen auf weitere Einsätze machen.

Nach Karriereende als Bundesliga-Schiedsrichterin: Das ist Bibiana Steinhaus
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Das ist Bibiana Steinhaus

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Foto: dpa/Torsten Silz

Beim Spiel zwischen den USA und Nordkorea (2:0) zeigte die Polizeibeamtin am Dienstag in Dresden eine tadellose Vorstellung und erhielt anschließend Lob von höchster Stelle. "Das war eine Klasseleistung. Da gab es nichts auszusetzen", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger nach der souveränen Vorstellung von Steinhaus.

Auch Eugen Strigel, Mitglied der DFB-Schiedsrichter-Kommission, war begeistert vom ersten WM-Auftritt der Zweitliga-Unparteiischen. Das war eine fehlerfreie Leistung und ein prima Einstand. Bibiana hat sehr gut gepfiffen und auch bei der sehr schwierigen Entscheidung kurz vor Schluss absolut richtig gelegen", sagte Eugen Strigel, Mitglied der DFB-Schiedsrichter-Kommission.

Souveräne Leistung

Steinhaus, 32 Jahre alte Polizeibeamtin aus Hannover, hatte gemeinsam mit ihren beiden Assistentinnen Marina Wozniak und Katrin Rafalski eine unaufgeregte sowie souveräne Leistung gezeigt und vor allem bei einer strittigen Situation in der Nachspielzeit (90.+1) Auge bewiesen.

Die eingewechselte Megan Rapinoe hatte das vermeintliche 3:0 für die USA erzielt, doch Steinhaus versagte dem Tor die Anerkennung, da Nordkoreas Keeperin Hong Myong Hui beim Schuss der US-Amerikanerin den Ball bereits mit beiden Händen umschlossen hatte.

"Freistoß für Nordkorea war in diesem Fall genau die richtige Entscheidung", sagte Strigel, der den ersten WM-Auftritt von Steinhaus als "rundum gelungen" bezeichnete. Allerdings betonte Strigel, dass die insgesamt wenig brisante Partie zwischen den USA und Nordkorea auch einfacher zu leiten gewesen sei als ein gewöhnliches Spiel in der 2. Bundesliga. "Die Frauen wollen einfach mehr Fußball spielen. Und versteckte Fouls wie in der 2. Liga gibt es auch fast nicht", sagte Strigel und hob damit das Fair Play im Frauenfußball hervor.

Auf Fair Play achtete auch Steinhaus bei ihrem ersten WM-Einsatz. Von Beginn an strahlte die "große Blonde" Souveränität aus und war dank ihrer glänzenden Fitness stets auf Ballhöhe. Die Spielerinnen beider Teams merkten sofort, dass sie sich an die Regeln halten müssen.

Keine Gelbe Karte

Deshalb gab es auch kaum böse Fouls zu sehen, Steinhaus musste nicht einmal die Gelbe Karte zeigen. Dazu etwas sagen durfte die Polizistin nach dem Spiel in Dresden allerdings nicht. Die Fifa hat den Schiedsrichterinnen für den Verlauf der WM vorerst einen Maulkorb verpasst.

Nach ihrem starken Auftritt bei ihrer WM-Premiere darf Steinhaus nun mit weiteren Einsätzen rechnen. Vor dem Halbfinale dürfte allerdings Schluss sein, vorausgesetzt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erreicht die Runde der letzten Vier.

(SID/rüb)
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