Unsportliche Weltfußballerin Pfiffe zum WM-Abschied von Marta

Dresden (RPO). Die Brasilianerin Marta ist unbestritten die beste Fußballerin der Welt. Doch mit ihrem Auftreten auf und neben dem Platz hat sie sich in Deutschland nicht nur Freunde gemacht.

Marta spuckte Gift und Galle - einer Weltfußballerin unwürdig verließ die Brasilianerin nach dem Viertelfinal-K.o. der Canarinhas die WM-Bühne. Gegen die USA (2:2 n. V., 3:5 i.E.) packte Marta das gesamte Repertoire an Unsportlichkeiten aus. Sie forderte vehement bei der Schiedsrichterin Karten gegen ihre Gegnerinnen, kritisierte jede Entscheidung der Unparteiischen mit abfälligen Handbewegungen und selbst die US-amerikanische Starspielerin Abby Wambach war vor der Wut der Brasilianerin nicht sicher.

Unmutsbekundungen des Publikums waren die Folge, obwohl die beste Fußballerin des Planeten auch in Dresden ihre spielerische Ausnahmestellung erneut demonstriert und zwei Tore erzielt hatte.

Fans feierten jedes Teilnehmerland

Dem Ganzen die Krone setzte allerdings Brasiliens Trainer Kleiton Lima mit seinem mehr als sonderbaren Erklärungsversuch die Krone auf: "Ich habe nicht verstanden, warum Marta vom ersten Tag in Deutschland ausgepfiffen wurde. Vielleicht weil sie keine Deutsche ist, sondern Brasilianerin."

Marta sollte sich vielmehr selbst fragen, warum sich das Publikum trotz ihrer erstklassigen Leistungen in den WM-Spielen von ihr abwendete. Die Zuschauer in den deutschen WM-Stadien feierten eigentlich alle Teilnehmerländer, nur mit der Vorstellung Martas hatten sie Probleme.

Als sich Wambach nach einem Foul vor Schmerzen auf dem Boden wälzte, beugte sich Marta über sie und giftete sie an. Zumindest dafür sah sie immerhin die Gelbe Karte. Ihren unrühmlichen Höhepunkt hatte Marta allerdings bereits am Samstag auf ihrer Shoppingtour durch Dresden gehabt: Einen Fan, der um ein Foto mit dem Superstar bat, entgegnete sie mit einer unflätigen englischen Beleidigung ("Fuck you") - und zog im Laufschritt ihres Weges.

In die Herzen der Fans hat sich Marta nicht gespielt, doch ihr Auftritt war zumindest sportlich beeindruckend. Mit ihrer Schnelligkeit und technischen Finesse war sie von ihren Gegenspielerinnen kaum zu halten.

Viele Sympathien verloren

"Wenn alle so spielen würden wie sie, würde vermutlich selbst der stupideste Chauvi kein böses Wort mehr über den Frauenfußball verlieren", schrieb das Fußballmagazin "11Freunde" über ihren Gala-Auftritt beim 3:0 gegen Norwegen - wo sie wegen eines klaren Fouls vor dem ersten Tor ebenfalls mit Pfiffen bedacht wurde.

Wenn sich allerdings alle so benehmen würden wie sie, würde der Frauenfußball viele seiner frischgewonnenen Sympathien wieder verlieren.

(SID/rüb)
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