WM 2023 DFB-Frauen starten gegen „drei Unbekannte“

Auckland · Die Gruppen für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland wurden am Samstag ausgelost. Die DFB-Auswahl hat dabei eine machbare Gruppe erhalten.

 Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Foto: dpa/Robert Michael

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg konnte sich als Zuschauerin im Aotea Centre von Auckland ein zufriedenes Lächeln erlauben. Bei der Auslosung der WM 2023 in Australien und Neuseeland haben die deutschen Fußballerinnen eine dankbare Gruppe erwischt. Allerdings kommen bei der Titelmission in Down Under viele Flugkilometer auf die DFB-Auswahl zu - und vorab viel Recherchearbeit.

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Denn in der Gruppe H treffen die Vize-Europameisterinnen in rund neun Monaten auf den WM-Neuling Marokko, Kolumbien und Südkorea. „Das ist eine Gruppe mit drei unbekannten Mannschaften, es ist eine große Herausforderung für uns, die Gegner im Vorfeld gut zu analysieren“, sagte Voss-Tecklenburg nach der farbenfrohen Zeremonie am Samstag in der neuseeländischen Metropole.

Klar ist: Der zweimalige Weltmeister Deutschland spielt bis zu einem möglichen Finaleinzug ausschließlich in Australien. Los geht es an der Ostküste an drei verschiedenen Spielorten. Aus dem südlichen Melbourne (24. Juli) geht es nach Sydney (30. Juli) und Brisbane (3. August).

Im Duell mit Südkorea kommt es zum Wiedersehen mit Ex-Bundesliga-Trainer Colin Bell, der den laut Bundestrainerin „sehr spielstarken“ Vize-Asienmeister seit 2019 betreut. Kolumbien komme eher über „Herzblut und Leidenschaft“, Marokko sei als Debütant bislang „nicht so häufig auf der Frauenfußball-Landkarte ein Thema“ gewesen aus deutscher Sicht.

„Wir freuen uns auf drei ganz unterschiedliche Mannschaften, die uns vor ganz unterschiedliche Aufgaben stellen - aber die wollen wir lösen“, bilanzierte Voss-Tecklenburg.

Bei der ersten WM mit 32 Teams ziehen die Gruppenersten und -zweiten der acht Vierergruppen ins Achtelfinale ein. Das Eröffnungsspiel der neunten Frauen-Endrunde am 20. Juli 2023 bestreiten Neuseeland und Norwegen im Eden Park von Auckland.

Die DFB-Auswahl war bei der vergangenen WM 2019 in Frankreich im Viertelfinale ausgeschieden. Titelverteidiger sind die USA um Superstar Megan Rapinoe.

Dem Rekordweltmeister ginge die DFB-Auswahl bis zum Finale am 20. August in Sydney aus dem Weg. Im Achtelfinale könnte es gegen die Mitfavoriten Brasilien oder Frankreich gehen.

Neben der sportlichen Herausforderung wird das Turnier auch auf anderen Ebenen höchst anspruchsvoll für die Teams. Teils müssen heftige Distanzen zwischen den insgesamt neun Spielorten zurückgelegt werden, das kühl-nasse Klima und der Jetlag werden ebenfalls für ungewohnte Verhältnisse sorgen.

Auch die heimischen Fans haben nach dem EM-Hype im vergangenen Sommer inklusive TV-Rekordquoten das Nachsehen. Durch die Zeitverschiebung (maximal 11 Stunden) finden die WM-Spiele nachts oder morgens fernab der Primetime statt.

Um sich bestmöglich zu akklimatisieren, will der deutsche Tross bereits etwa zehn Tage vor dem ersten Gruppenspiel anreisen und noch ein Testspiel gegen einen WM-Teilnehmer absolvieren. Voss-Tecklenburg und das Organisationsteam reisen nach der Auslosung für eine Woche nach Australien, um die Gegebenheiten inklusive Quartier-Optionen bei einer Vorbesichtigung zu erkunden.

(dpa/sid/stja)
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