Kampf um gleiche Bezahlung US-Fußballerinnen geben nicht auf

Los Angeles · Der Gleichberechtigungskampf der US-Fußballerinnen geht weiter: Die Nationalmannschaft der Frauen hat nach dem Scheitern der Klage auf gleiches Gehalt wie ihre männlichen Kollegen erwartungsgemäß Einspruch eingelegt.

 Megan Rapinoe (l) und Alex Morgan.

Megan Rapinoe (l) und Alex Morgan.

Foto: AP/Alessandra Tarantino

Die Frauen-Fußballnationalmannschaft der USA will den Kampf um die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen nicht aufgeben. Nach dem Scheitern der Klage auf gleiches Gehalt wie ihre männlichen Kollegen haben die US-Fußballerinnen Einsruch eingelegt. Die Starspielerinnen Megan Rapinoe und Alex Morgan bestätigten am Montag gegenüber ABC Television, dass die Mannschaft nur drei Tage nach dem Urteil über ihre Sprecherin Molly Levinson in Berufung gegangen sei.

"Jeder, der das Herz dieses Teams kennt, weiß, dass wir Kämpfer sind und weiterhin gemeinsam dafür kämpfen werden", sagte Morgan in der Sendung „Good Morning America“. Bereits unmittelbar nach der Entscheidung hatte Rapinoe ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht. "Ich war schockiert über das Urteil und die Erklärung", sagte sie. "Wir werden definitiv in Berufung gehen und weitermachen.“ Das Frauen-Nationalteam mit Weltfußballerin Rapinoe an der Spitze hatte nach dem "Equal Pay Act" und dem "Civil Rights Act" juristisch eine Rückvergütung in Höhe von 66 Millionen US-Dollar gefordert, um finanziell zur Bezahlung des Nationalteams der Männer aufzuschließen.

Doch das US-Bezirksgericht für Zentralkalifornien wies den gegen den nationalen Fußballverband USSF erhobenen Vorwurf der Lohndiskriminierung am Freitag zurück. In der Urteilsbegründung verwies das Gericht unter anderem darauf, dass Beweise vorlägen, wonach die Spielerinnen ein vom Verband bereits unterbreitetes Angebot mit identischer Entlohnung wie bei den Männern abgelehnt hätten.

Rapinoe bestritt dies nun vehement. "Der Männervertrag wurde uns nie angeboten und schon gar nicht der gleiche Geldbetrag", sagte Rapinoe, die mit den US-Frauen 2015 und 2019 den WM-Titel holte. Die Männer hatten sich zuletzt nicht einmal für die WM 2018 qualifiziert. "Wenn wir unter dem Männervertrag wären, hätten wir bei unseren Erfolgen dreimal mehr verdient", sagte Rapinoe: "Die Vergütung ist derart unterschiedlich, dass es einfach frustrierend ist."

Laut Gericht hatten die Frauen im Zeitraum von 2015 bis 2019 24 Millionen US-Dollar und durchschnittlich 220.747 US-Dollar pro Spiel kassiert, wogegen bei den Männern Zahlungen in Höhe von 18 Millionen US-Dollar und im Schnitt 212.639 US-Dollar pro Partie geleistet worden waren.

(sid/old/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort