DFB-Frauen Sandrock verteidigt Neid-Nachfolgeregelung

DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock hat die umstrittene Nachfolge-Regelung für Frauenfußball-Bundestrainerin Silvia Neid verteidigt.

Silvia Neid: Europameisterin, Weltmeisterin, Olymiasiegerin
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Das ist Silvia Neid

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Foto: afp, mp

Obwohl die künftige Bundestrainerin Steffi Jones noch nie eine Mannschaft betreut hat, habe sie den "Fußball nicht verlernt", sagte Sandrock dem kicker: "Außerdem erinnere ich an Jürgen Klinsmann, der vorher auch nie als Trainer gearbeitet hat."

Sandrock erwähnte allerdings nicht, dass Klinsmann bei der Heim-WM 2006 mit dem Männerteam auch im WM-Halbfinale gescheitert ist. Für denselben "Misserfolg" bei der zurückliegenden Frauen-WM in Kanada wird Neid derzeit heftig attackiert.

Dass Neid bereits im März das Ende ihrer Amtszeit für das kommende Jahre angekündigt hat und somit als "lahme Ente" zur WM-Endrunde reiste, war laut Sandrock der Wille der Bundestrainerin. "Es war der Wunsch von Silvia Neid, dass frühzeitig klare Verhältnisse geschaffen werden", äußerte der 58-Jährige.

Neid wird nach den Olympischen Spielen von Rio ihr Amt an Ex-Nationalspielerin Jones übergeben und ab September die neu geschaffene Frauen-Scouting-Abteilung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Leiterin übernehmen. "Es war allen wichtig, dass Silvia Neid ihre Erfahrung an anderer Stelle weiter einbringt", sagte Sandrock: "Es wäre ein Riesenfehler gewesen, sie gehen zu lassen."

Obwohl die derzeitige DFB-Direktorin Jones nur deshalb den Posten von Neid bekam, weil U20-Weltmeister-Trainerin Maren Meinert den Job nicht wollte, vertraut Sandrock der künftigen Bundestrainerin - trotz der Kritik von zahlreichen Experten an der Jones-Berufung: "Steffi wird sich in Ruhe ihr Team zusammenstellen und mit einer guten Mannschaft antreten."

(sid)
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