Frauen-Nationalmannschaft 17-Jährige Bremer nominiert — Potsdam wettert gegen DFB

Potsdam · Trainer Bernd Schröder und Geschäftsführer Mathias Morack vom Vizemeister Turbine Potsdam haben nach der Nominierung ihrer Spielerin Pauline Bremer für die Frauen-Länderspiele gegen Irland und Slowenien den Deutschen Fußball-Bund (DFB) heftig kritisiert. In einer gemeinsamen Stellungnahme auf der Klub-Homepage erklärten Schröder und Morack eine Aussprache zwischen Turbine und dem Verband für "dringend notwendig".

 Mit 17 Jahren für die Nationalmannschaft nominiert: Pauline Bremer (r.).

Mit 17 Jahren für die Nationalmannschaft nominiert: Pauline Bremer (r.).

Foto: dpa, mb hak

Über die ihrer Meinung offenbar verfrühte Nominierung der 17 Jahre alten Bremer als Ersatz für die verletzte Celia Sasic zeigten sich beide "sehr überrascht", erfahren hätten sie davon von der Spielerin. Es habe "keinen direkten Kontakt durch den DFB" gegeben, die öffentliche Bekanntgabe sei erfolgt, "ohne mit unserem Verein das Für und Wider abgestimmt zu haben". Dies sei "leider kein Einzelfall einer mangelnden Kommunikation der verantwortlichen Trainerinnen des DFB mit den Vereinen."

Der DFB teilte auf SID-Nachfrage mit, dass bei der Nachnominierung von Bremer das normale Prozedere in Gang gesetzt worden sei, wonach sowohl Spielerin als auch Verein informiert wurden. Co-Trainerin Ulrike Ballweg habe Schröder am Montag gegen 18.45 Uhr eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen und um Rückruf gebeten. Nach einem ihrerseits verpassten Rückruf in der Pause des Zweitliga-Spiels der Männer zwischen Union Berlin und Energie Cottbus, bei dem Schröder auf der Tribüne saß, schrieb Ballweg Schröder eine SMS. DFB-Direktorin Steffi Jones nahm am Dienstag bereits Kontakt zum Turbine-Coach auf und versuchte, die Wogen zu glätten.

"Auch wir haben gerade für eine 17-Jährige eine angemessene Fürsorgepflicht auf allen Wegen der sportlichen und beruflichen Entwicklung, die wir gemeinsam mit dem Elternhaus ständig abstimmen", hieß es in der Turbine-Stellungnahme: "Wir haben letztendlich Pauline Bremer keine Steine in den Weg gelegt. Es fehlt uns aber nach wie vor an Überzeugung, dass es für sie zum derzeitigen Zeitpunkt eine ausgewogene Entscheidung ist."

(sid)
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