Knapper 1:0-Sieg Münchner Fußballerinnen stoßen Wolfsburg von der Tabellenspitze

München · Die Frauen des FC Bayern dominieren das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Wolfsburg, müssen aber lange zittern. Der Sieg ist ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft.

 Die Spielerinnen vom FC Bayern München jubeln mit Torschützin Georgia Stanway (l) über den Treffer zum 1:0.

Die Spielerinnen vom FC Bayern München jubeln mit Torschützin Georgia Stanway (l) über den Treffer zum 1:0.

Foto: dpa/Matthias Balk

Die Fußballerinnen des FC Bayern haben den Bundesliga-Gipfel gestürmt. Im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg setzten sich die überlegenen Münchnerinnen mit 1:0 (0:0) durch und lösten die Titelverteidigerinnen nach dem 14. Pflichtspielsieg in Folge an der Tabellenspitze ab. Sechs Runden vor Schluss hat das Team von Trainer Alexander Straus die fünfte Meisterschaft bei einem Punkt Vorsprung selbst in der Hand.

Die Wölfinnen, die das Hinspiel noch mit 2:1 gewonnen hatten, hatten zunächst Glück bei drei Münchner Lattentreffern und starken Paraden ihrer Nationaltorhüterin Merle Frohms. Beim Siegtor durch einen Handelfmeter von Georgia Stanway (84.) war die 28-Jährige allerdings machtlos.

„Ich bin echt happy, dass wir mal wieder gegen Wolfsburg gewonnen haben. Das haben wir uns auch verdient“, sagte die Münchnerin Lina Magull in der ARD und ergänzte mit Blick auf den Saison-Endspurt: „Es ist auf jeden Fall noch ein hartes Stück Arbeit.“ Alexandra Popp klagte über „einen ärgerlichen Elfmeter“ und sieht Wolfsburg jetzt „in Lauerstellung, wir müssen weiter dran bleiben.“

Es war nicht das letzte Kräftemessen der Schwergewichte in dieser Spielzeit. Am 15. April geht es für Double-Gewinner Wolfsburg auch im DFB-Pokal-Halbfinale nach München. Und sind die beiden deutschen Vorzeigeklubs in ihren Viertelfinal-Rückspielen in der kommenden Woche erfolgreich, sehen sie sich auch in der Vorschlussrunde der Champions League wieder.

Beim FC Bayern saß Mittelstürmerin Lea Schüller wegen eines Infekts zunächst nur auf der Bank. Die 25-Jährige, die am Dienstag noch 1:0-Siegtor in der Königsklasse gegen den FC Arsenal erzielt hatte, wurde nach 55 Minuten eingewechselt. Die Wölfinnen dagegen liefen in Bestbesetzung auf.

Vor 2500 Fans im Bayern Campus, der innerhalb einer halben Stunde ausverkauft war, attackierten die Münchnerinnen früh und dominierten die erste Hälfte deutlich. Die ersten Torchancen hatte die englische Europameisterin Stanway, die mit Distanzschüssen an Frohms (16.) und der Latte (19.) scheiterte.

Aufregung in der 32. Minute: Einen Kopfball von Sydney Lohmann lenkte Frohms an die Latte, Abwehrspielerin Tuva Hansen rettete in höchster Not - ob auf oder knapp hinter der Linie war auch in der Zeitlupe nicht zu erkennen. Torlinientechnik wie bei den Männern kommt bei den Frauen nicht zum Einsatz.

Kurz nach der Pause traf auch Magull Aluminium (47.). Dann tauchte die Leitwölfin Popp, vorher fast unsichtbar, erstmals gefährlich vor dem Münchner Tor auf (54.), vier Minuten später hatte Ewa Pajor die Wolfsburger Führung auf dem Fuß. Die Meisterinnen nahmen jetzt deutlich mehr am Spiel teil als in der ersten Halbzeit. Frohms rettete noch einmal spektakulär gegen Lohmann (82.), kassierte aber kurz darauf aber doch noch das Tor.

(lonn/dpa/SID)
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