Champions League Bayern-Frauen erstmals im Halbfinale

Wolfsburg · Für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg endete der Triple-Traum, Bayern München schrieb dagegen mit einem Kantersieg Vereinsgeschichte.

 Shanice van de Sanden gegen die Wolfsburgerin Babett Peter (re.)

Shanice van de Sanden gegen die Wolfsburgerin Babett Peter (re.)

Foto: AFP/RONNY HARTMANN

Der deutsche Vizemeister Bayern München steht erstmals im Halbfinale der Champions League und darf weiter auf den Triumph in allen Wettbewerben hoffen. Nach dem 1:1 im Hinspiel gewannen die Bayern das Viertelfinal-Rückspiel gegen Slavia Prag vor eigenem Publikum mit 5:1 (3:0).

In der Vorschlussrunde Ende April wartet nun der FC Barcelona. Für die Wölfinnen war indes Titelverteidiger Olympique Lyon wieder eine Nummer zu groß: Der deutsche Double-Gewinner verlor nach dem 1:2 der Vorwoche auch das Rückspiel in Wolfsburg deutlich mit 2:4 (0:2) und verpasste erstmals seit 2015 den Sprung unter die besten Vier der Königsklasse.

Die Bayern, in der Meisterschaft punktgleich mit dem VfL auf Rang zwei, können nun schon am Sonntag den nächsten Schritt in Richtung Triple machen: Im Halbfinale des DFB-Pokals (15.15 Uhr/ARD) empfangen sie Wolfsburg zum Gipfeltreffen.

Das Selbstvertrauen dürfte groß sein nach dem deutlichen Erfolg in der Champions League. Fridolina Rolfö (23.), Melanie Leupolz (33.), Mandy Islacker (41./55.) und Jill Roord (83.) ließen München weiter vom Finale am 18. Mai in Budapest träumen. Katerina Svitkova (77.) traf für die Gäste.

Vor 4445 Zuschauern im ausverkauften AOK Stadion von Wolfsburg brachten die deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan (8.) und Wendie Renard (25., Foulelfmeter) die Welt-Auswahl des Seriensiegers Lyon, der zuletzt dreimal in Folge den Henkelpokal gewann, in Führung. Pernille Harder (53./56.) glich für den VfL in einer turbulenten zweiten Hälfte aus, ehe Eugenie Le Sommer (60./80.) die letzten Wolfsburger Hoffnungen zunichte machte.

Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg verfolgte auf der Tribüne den Showdown der zwei besten europäischen Frauenfußball-Klubs in der Neuauflage des Vorjahresendspiels (1:4 n.V.). Doch wie schon im Hinspiel fing sich der Bundesliga-Spitzenreiter frühzeitig unnötige Gegentore. Mit ihrem halbhohen Freistoß zur Führung ließ zunächst Edeltechnikerin Marozsan ihre Nationalteamkollegin Almuth Schult im VfL-Tor schlecht aussehen.

Die Torhüterin, zu Jahresanfang von einer Masern-Infektion außer Gefecht gesetzt, verursachte eine Viertelstunde später auch den zweiten Gegentreffer. In höchster Not holte Schult im Strafraum Stürmerin Ada Hegerberg von den Beinen. Da Lyons Kapitänin Renard den berechtigten Strafstoß verwertete, war der VfL-Matchplan über den Haufen geworfen.

Der zweimalige Titelträger (2013 und 2014) musste so im zweiten Durchgang volles Risiko und in die Offensive gehen. Der schnelle Harder-Doppelschlag ließ den VfL zwischenzeitlich noch an das große Wunder glauben, doch die abgeklärten Französinnen ließen sich das Halbfinal-Ticket nicht mehr nehmen.

(sef/sid)
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