DFB-Frauen wollen achten EM-Titel Nadine Angerer fordert "Mut und Leidschaft"

Solna · Jetzt soll der achte EM-Titel her! Deutschlands Frauenfußball-Elite ist bereit für das große Finale am Sonntag gegen Dauerrivale Norwegen. Nicht nur die Statistik spricht für das Neid-Team. Die Elf ist heiß auf die Revanche, die Unterstützung in der Heimat groß.

Frauen-EM 2013, Halbfinale: Deutschland - Schweden
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Die deutschen Fußball-Frauen sind bereit für den finalen Coup! Ausgeruht, selbstbewusst und zielstrebig geht die DFB-Elf in das Endspiel der Europameisterschaft in Schweden. "Wir brauchen Mut, Leidenschaft und Spaß", fordert Spielführerin Nadine Angerer vor dem Finale am Sonntag (16 Uhr/Live-Ticker) in Solna gegen Norwegen. Nicht nur die zweimalige Weltmeisterin beschwört vor dem Griff nach der achten EM-Krone das Motto "Laganga 008", das für alle Spielerinnen und Trainerinnen auf einem roten Armband um ihre Handgelenke während des gesamten Turniers präsent war.

Das schwedische Wort "Laganda" heißt auf Deutsch "Teamgeist", die 008 steht für den achten Titel. Und gegen das starke Team von Trainer Even Pellerud, das Deutschland in der Vorrunde beim 0:1 die erste EM-Niederlage seit 20 Jahren zugefügt hatte, ist Geschlossenheit, Arbeit und höchste Konzentration vonnöten. "Wir hatten schon in der Vorbereitung einen tollen Geist in der Mannschaft. Während der EM sind wir als Team noch mehr zusammengewachsen", beschreibt Saskia Bartusiak Stimmung und Zusammenhalt. "Ich hoffe, dass wir das auch im Finale zeigen können."

Dass sich das junge Team mit einem Durchschnittsalter von nur 23,6 Jahren nach dem "holprigen Start" (Bundestrainerin Silvia Neid) im Verlauf des Turniers insbesondere in den beiden K.o.-Spielen gegen Italien (1:0) und Gastgeber Schweden (1:0) spielerisch enorm steigerte, stimmt Wolfgang Niersbach sehr zuversichtlich. "Nun wünsche ich der Mannschaft, dass sie am Sonntag auch den letzten Schritt macht und sich selbst belohnt", sagte der DFB-Präsident, der in Solna eine siebenköpfige Verbandsdelegation anführt.

Kanzlerin Merkel nicht im Stadion

Bundeskanzlerin Angela Merkel kann zwar nicht in der vermutlich mit rund 50.000 Zuschauern ausverkauften Friends Arena mitfiebern, versprach aber, ganz fest die Daumen zu drücken und wünschte dem Team "viel Glück, Erfolg sowie starke Nerven". Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich wird als Regierungsvertreter das Team von der Tribüne aus unterstützen. Männer-Trainer Joachim Löw hatte seiner Kollegin Neid in einem DFB-Schreiben bereits übermittelt, dass man an den sechsten EM-Triumph der Frauen glaubt. "Finale! Was ein Wahnsinn!" Und: "Holt den Titel!" Es wäre der sechste in Serie.

Der TV-Sender ARD träumt von einer zweistelligen Millionen-Einschaltquote. 8,22 Millionen Fans fieberten bereits beim umkämpften 1:0 im Halbfinale gegen Gastgeber Schweden bei der Live-Übertragung aus Göteborg vor den Fernsehschirmen mit und bescherten dem ZDF einen hohen Marktanteil von 29,9 Prozent. Die Mannschaft registriert die Sympathiewelle zwei Jahre nach dem bitteren Aus im Viertelfinale der Heim-WM sehr wohl. "Wir freuen uns sehr über den Zuspruch und das große Interesse", betonte Bartusiak.

Als sicher gilt, dass Neid im vierten EM-Finale gegen Norwegen - 1989, 1991 und 2005 siegte die DFB-Elf - erneut die Halbfinal-Startelf auf den Rasen schickt. Eine Änderung würde es wohl nur geben, wenn Celia Okoyino da Mbabi nach ihrer gegen Italien erlittenen Oberschenkelzerrung im Abschlusstraining am (heutigen)
Samstag (15.30 Uhr) absolute Fitness signalisiert und alle Übungen mitmachen kann. Dann würde die Toptorjägerin für Anja Mittag wieder in die Sturmmitte rücken. Doch so oder so, Mittags entschlossene Kampfansage gilt in jedem Fall: "Jetzt wollen wir den Titel."

(dpa)
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