Frauen im EM-Finale Das sagte DFB-Direktor Bierhoff zum Sieg

Milton Keynes · Oliver Bierhoff zeigt sich von der Willenskraft der deutschen Fußballerinnen beeindruckt. Der DFB-Direktor sieht das anstehende Spiel gegen England als „Traumfinale“. Auch der Bundeskanzler gratuliert.

 Die deutschen Fußballerinnen jubeln nach dem EM-Halfinalsieg gegen Frankreich.

Die deutschen Fußballerinnen jubeln nach dem EM-Halfinalsieg gegen Frankreich.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

DFB-Direktor Oliver Bierhoff spürt bei den deutschen Fußballerinnen „die Überzeugung, den Spaß, etwas zu erreichen“. Nach dem Einzug der DFB-Auswahl ins EM-Finale gegen England äußerte der für die Nationalmannschaften verantwortliche 54-Jährige im ZDF-Interview: „Wir sind überglücklich, nicht nur wegen der Ergebnisse, sondern wie die Mannschaft die ganzen Wochen hier auftritt, welche Energie sie ausstrahlt, welche Entschlossenheit, welche Willenskraft“. Man spüre, „jetzt wollen sie auch noch diesen letzten Schritt gehen“.

Bierhoff hatte das 2:1 im Halbfinale gegen Frankreich am Mittwoch gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Innenministerin Nancy Faeser im Stadion verfolgt. „In Deutschland werde ich von unglaublich vielen Menschen angesprochen, die nicht nur sagen, es ist schön, dass ihr mal Frauenfußball zeigt, sondern es macht richtig Spaß zuzuschauen.“ Das EM-Turnier in England sei „eine große Bühne, und das haben die Spielerinnen genutzt“. Für das „Traumfinale“ des Teams von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen das Team von England im Wembley-Stadion an diesem Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) habe der DFB einen Flieger für Familien und Freunde organisiert.

Zu einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz wegen dessen Tweet über eine gleiche Bezahlung für Frauen und Männer in Nationalmannschaften sei es noch nicht gekommen. „Die Einladung steht natürlich“, sagte Bierhoff. „Ich hoffe, dass das Treffen zustande kommt.“

Männer haben in dieser Fußball-EM bislang nicht mit ihrer Leistung glänzen können. Zwar werden zehn der 16 Teams des Fußballwettbewerbs von Männern trainiert. Doch keiner von ihnen wird beim EM-Finale am Spielfeldrand sitzen. Schon im Halbfinale waren die Trainerinnen in der Überzahl. Nur die schwedischen Fußballerinnen werden von einem Mann trainiert - doch Schweden unterlag gegen England.

Unterdessen beglückwünschte Bundeskanzler Scholz die deutschen Fußballerinnen zum Einzug ins EM-Finale. „Das war eine großartige Leistung“, schrieb der SPD-Politiker in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter. „Ich freue mich darauf, nach London zu fahren und das deutsche Team im Traumfinale gegen die Gastgeberinnen aus England im Wembley-Stadion zu unterstützen.“

(peng/dpa)
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