„Born for this“ DFB-Frauen gewähren tiefe Einblicke mit Doku-Serie

Frankfurt/Main · Emotionale Einblicke für mehr Sichtbarkeit: Eine mehrteilige Dokumentation soll die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen pünktlich zur EM in England ins Rampenlicht stellen.

 Torhüterin Almuth Schult (3.v.l) schaut zwischen ihrem Mitspielerinnen, die für Einzelporträts aufgestellt sind, in Richtung der Kamera.

Torhüterin Almuth Schult (3.v.l) schaut zwischen ihrem Mitspielerinnen, die für Einzelporträts aufgestellt sind, in Richtung der Kamera.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Almuth Schult flucht, fast jeder Ball rutscht ihr durch. Die Szenen der Verzweiflung im Training nach der Geburt ihrer Zwillinge kommentiert die Fußball-Nationaltorhüterin offen, ehrlich und gar unter Tränen: „Es ist schon brutal, wenn sich der Körper von Schwangerschaft wieder auf Leistungssport umstellen muss. Da denkst du dir erst mal, was du für einen bescheuerten Beruf hast.“

Es sind solche eindrucksvollen Einblicke hinter die Kulissen, die Deutschlands Fußballerinnen kurz vor EM-Beginn in der Doku-Reihe „Born for this – Mehr als Fußball“ gewähren. Im Kampf um mehr Sichtbarkeit ist es ein einmaliges Projekt, dessen einstündiger erster Teil am Donnerstag im Frankfurter Harmonie-Filmtheater in einer Vorpremiere präsentiert wurde.

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Der DFB-Kader für die Frauen-EM 2022

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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schwärmte in einer Videobotschaft: „Das macht Lust auf mehr. Großes Kino!“ Die Protagonistinnen seien „coole Menschen, die zu Vorbildern reifen. Das ist ehrlich, authentisch, leidenschaftlich und voller Liebe.“ Die in Kooperation mit Warner Bros. produzierte Serie wird am Mittwoch in den Mediatheken von ARD, Sky und MagentaTV veröffentlicht – und geht vergleichsweise mehr in die Tiefe als Produktionen wie „Deutschland. Ein Sommermärchen“ oder „Die Mannschaft“.

Seit dem Frühjahr 2021 hatte ein Filmteam die Frauen-Nationalmannschaft und einzelne Spielerinnen begleitet. Im ersten Teil ist neben Schults Kampf um das Comeback nach der Babypause zu sehen, wie Kapitänin Alexandra Popp nach ihrer schweren Knieverletzung im vergangenen Jahr litt oder wie die ersten Schritte von Neulingen wie Jule Brand im DFB-Team verliefen.

Dazu gibt es Einblicke in die Kabine. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernen bei den emotionalen Ansprachen die Bundestrainerin nochmal ganz anders kennen. Auch die Themen Respekt und Gleichberechtigung stehen im Fokus. Das Werk soll ein Meilenstein für die DFB-Strategie „Frauen im Fußball 2027“ sein, ganz im Sinne der Spielerinnen, wie Laura Freigang bestätigte: „Ich bin überwältigt von den Eindrücken. Das sind wir. Es ist schön zu sehen.“

Im Free-TV wird der erste Teil am 12. Juli unmittelbar nach dem zweiten EM-Spiel gegen Spanien um 23.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. „Wir sind sehr stolz darauf, weltweit die Ersten zu sein, die ihre Frauen-Nationalmannschaft nicht nur von einer sportlichen Seite, sondern auch sehr persönliche Seiten der Spielerinnen zeigen“, sagte Holger Blask, DFB-Geschäftsführer Marketing und Vertrieb.

Weiter geschrieben wird die Geschichte nun bei der EURO (6. bis 31. Juli) in England. „Wir arbeiten am vierten Teil, in dem wir erfolgreich Fußball spielen wollen“, sagte Voss-Tecklenburg. Der neunte EM-Titel für Deutschland wäre schließlich das perfekte Happy End.

(lonn/SID)
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