„Diese Tränen werden trocknen“ So reagiert die Presse auf die Niederlage der DFB-Frauen

Die deutschen Fußballerinnen haben ihren neunten Triumph bei einer Europameisterschaft verpasst. Während die deutsche Presse zwischen Schock und Stolz wandelt, feiern die englischen Gazetten überschwänglich den EM-Triumph der Lionesses. Wir haben die Pressestimmen zusammengetragen.

„Bild“: „ Wieder Wembley-Betrug. Deutschland weint mit unseren Fußball-Frauen – und ärgert sich über den neuen Wembley-Betrug! Bei der 1:2-Pleite nach Verlängerung werden wir fast genau 56 Jahre nach dem Skandal um das Wembley-Tor schon wieder betrogen.“

„Spiegel“: „Diese Tränen werden trocknen - Sie haben gespielt, gekämpft, Rückschläge verdaut – und verloren. Doch für die deutschen Fußballerinnen kann es künftig als Team noch viel weitergehen. England indes feiert eine Trainerin mit goldenem Händchen.“

„FAZ“: „Nach dem Drama fließen die Tränen - Die Verliererinnen in den grünen Trikots der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) standen erst fassungslos und enttäuscht daneben, nahmen später die neuen Champions in den Arm, während das britische Publikum den Fair-Play-Gedanken hörbar zur Geltung brachte und allen Beteiligten für das dargebotene Finale mit lautstarkem Beifall dankte. Diese EM besaß bis zum feierlichen Schlusspunkt in Wembley Klasse und Stil.“

„Kicker“: „Schock in der Verlängerung: DFB-Frauen verlieren ohne Popp EM-Finale gegen England. Der ganz große Wurf blieb den DFB-Frauen verwehrt. Ohne die verletzte Kapitänin Alexandra Popp verloren sie das EM-Finale gegen England in der Verlängerung mit 1:2. Für die Lionesses ist es der erste EM-Titel.“

„Sportbuzzer“: „Drama in der Verlängerung! DFB-Frauen verlieren EM-Endspiel gegen England - Es war 19.32 Uhr Ortszeit in London, als reihenweise die Spielerinnen in den grünen Trikots auf den heiligen Rasen sanken. Letztlich blieb ein großer Kampf der deutschen Fußballerinnen in der Kultstätte Wembley unbelohnt. Im EM-Finale gegen England zogen die DFB-Frauen letztlich unglücklich mit 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung den Kürzeren.“

„RP“: „Nach einem großen Kampf und viel Werbung für den Frauenfußball endete die Traumreise der deutschen Mannschaft mit einem bitteren K.o. in der Verlängerung.“

„The Telegraph“ (England): „Die Löwinnen besiegeln mit einem historischen Sieg 56 Jahre voller Schmerzen. Der tiefste Schmerz der englischen Sportpsyche ist beseitigt. Deutschland, der achtmalige Champion, sah über weite Strecken des Turniers wohl besser aus, aber die Gastgeberinnen ritten ihr Glück.“

„Mirror“ (England): „Inspirierende Frauen gewinnen Englands ersten Fußballtitel seit 56 Jahren. Englands historischer Sieg ist ein Beweis dafür, wie weit der Frauenfußball gekommen ist.“

„Daily Mail“ (England): „Es war kein Traum...wir HABEN Deutschland in einem Finale besiegt! Für die Nation, die das Spiel erfunden hat, ist das Endspiel der Frauen-EM der größte sportliche Triumph im Leben der meisten, die das Glück hatten, dabei zu sein. Das war wirklich inspirierend - und zwar für alle Altersgruppen und beide Geschlechter. Die Löwinnen haben die Titanen des Frauenfußballs besiegt.“

„The Guardian“ (England): „Als Englands Männer das letzte Mal einen großen Pokal gewannen, die WM 1966, war es Frauen untersagt, in irgendeiner Form wettbewerbsmäßigen Fußball zu spielen. Jetzt, gegen denselben Gegner im selben Stadion, ist der englische Fußball - der gesamte, nicht nur die Hälfte - auf die oberste Stufe des Podiums aufgestiegen.“

„Daily Express“ (England): „Die Löwinnen haben es geschafft, was für ein Moment für uns alle. Unser Land war in der Flaute; die Pandemie hat uns niedergeschlagen; wir haben eine anhaltende Lebenshaltungskostenkrise. Aber gestern lieferte die englische Frauenfußball-Mannschaft die perfekte Stärkung. (...) Die Löwinnen haben im Wembley-Stadion die Geschichte des englischen Fußballs neu geschrieben. All die Jahre des Schmerzes sind vorbei. Fußball ist endlich nach Hause gekommen. Und wer weiß, vielleicht inspiriert der Triumph der Löwinnen sogar die englische Mannschaft von Southgate bei der Weltmeisterschaft in Katar im November.“

„Daily Star“ (England): „Es ist alles vorbei ...WOW! Und begeisterte Fans im ganzen Land versenkten 10 Millionen Pints, als sie auf den Triumph anstießen - was der Wirtschaft innerhalb von nur 24 Stunden einen dringend benötigten 40-Millionen-Pfund-Schub verlieh.“

„Marca“ (Spanien): „Deutschland war in der Verlängerung die bessere Mannschaft, das Tor von Kelly war ein Schlag auf Deutschlands Genick.“

„AS“ (Spanien): „England hat eine neue Königin. Chloe Kelly entscheidet das beste Frauen EM-Finale aller Zeiten. Die Frauenfußball-Party hatte das glücklichere Ende für den Gastgeber. Wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte sich auch keiner beschweren können.“

„Sport“ (Spanien): „Schon wieder Wembley. Schon wieder eine Verlängerung. Die Tränen waren allerdings in diesem Fall süß. England holt zum ersten Mal den EM-Titel in einem Spiel, bei dem es hin-und herging. Es stimmt, jetzt ja, der Fußball “it's coming home„.

„El Mundo Deportivo“ (Spanien): „Deutschland zeigte Charakter und Mentalität, doch diesmal fehlte auch ein Quäntchen Glück.“

„NRC“ (Niederlande): „Die Fußball-EM war schön, aber es gibt noch einen langen Weg zurückzulegen. Das ändert nichts daran, dass das Turnier auf englischem Boden in sportlicher, kommerzieller und werbewirksamer Hinsicht ein Erfolg war. Diese Sportart wird sich in Europa in einem hohen Tempo weiterentwickeln, vielen geht es noch nicht schnell genug.“

„De Volkskrant“ (Niederlande): „Sarina Wiegman macht es: Auch mit England wird sie Europameisterin. Für nichts Geringeres wurde sie angestellt. Ihr Transfer von den Niederlanden nach England spiegelt die veränderten Machtverhältnisse im Frauenfußball wider.“

„Kronen Zeitung“ (Österreich): „Europameister! England feiert heißes Sommermärchen“

„Kurier“ (Österreich): „England erfüllt sich den großen EM-Traum“

„L'Equipe“ (Frankreich): „England beendet seinen Fluch mit Gewinn der Frauen-EM“

„Le Figaro“ (Frankreich): „Sarina Wiegman wurde nicht umsonst zur besten FIFA-Trainerin des Jahres 2017 und 2020 gewählt. Fünf Jahre nach dem Gewinn der Europameisterschaft am Steuer der Niederlande behielt die Niederländerin ihre Krone, diesmal aber mit England.“

„Libération“ (Frankreich): „Die Engländerinnen beherrschen den Alten Kontinent“

„Verdens Gang“ (Norwegen): „Wembley war voller englischer Siegestränen, aber es waren Alexandra Popps verzweifelte, leere Augen, die den stärksten Eindruck hinterließen. Dies war schließlich ihre EM. Sie war auf dem Weg, die Königin der Meisterschaft zu werden, als der größte Fußballtag ihres Lebens vorbei war, bevor er richtig begonnen hatte.
Stattdessen wurde es Englands EM. Der Fußball ist nach Hause gekommen.“

„Aftonbladet“ (Schweden): „Fußball ist ein einfacher Sport. 22 Spielerinnen versuchen, in 90 oder 120 Minuten die meisten Bälle ins jeweilige Tor zu schießen. Am Ende gewinnt die Mannschaft, die währenddessen die wenigsten Probleme, die besten Spielerinnen auf der Bank und die beste Trainerin an der Seitenlinie hat. Nach vielem Wenn und Aber ist das England.“

Stimmen zum EM-Finale „Unsere Spielerinnen haben das ganze Land begeistert“

Frauenfußball-EM 2022 Deutschland - Frankreich: Internationale Pressestimmen zum Spiel
