2:0 gegen Russland Glanzlose DFB-Frauen weiter auf EM-Kurs

Die deutschen Fußballerinnen bleiben nach einem glanzlosen Arbeitssieg auf Kurs Richtung EM 2017. Die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid mühte sich gegen die ruppigen Russinnen zu einem 2:0 (1:0) und führt nach dem dritten Sieg im dritten Spiel ohne Gegentor die Qualifikationsgruppe 5 weiter souverän an.

EM-Qualifikation: DFB-Frauen bezwingen Russland 2:0
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DFB-Frauen bezwingen Russland 2:0

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Foto: dpa, fe soe

"Die Gegnerinnen waren sehr aggressiv, unsere Spielerinnen mussten sich heute wirklich durchbeißen", sagte Neid im ZDF: "Zwischendurch haben wir dann den Faden verloren, da war Unzufriedenheit da über vergebene Chancen. Aber die Mannschaft hat sich dann davon frei gemacht."

Dabei feierte Mandy Islacker vor 4516 Zuschauern einen Traum-Einstand. Beim Länderspieldebüt benötigte die Angreiferin gerade einmal sieben Minuten für ihren ersten Treffer im DFB-Trikot. Kurz nach der Halbzeitpause erhöhte Leonie Maier (49.) für den Europameister, der bereits am Sonntag (14.15 Uhr/ARD) sein nächstes Spiel gegen die Türkei in Sandhausen bestreitet. Ziel ist die Endrunde 2017 in den Niederlanden.

Neid, die ihr Amt nach den Olympischen Spielen im kommenden Sommer in Rio an ihre Assistentin Steffi Jones übergeben wird und verletzungsbedingt unter anderem ohne die Stammkräfte Simone Laudehr und Dzsenifer Marozsan auskommen musste, hatte mit dem Islacker-Debüt in der Startelf für eine Überraschung gesorgt. Die 27-Jährige, die im Mai den 1. FFC Frankfurt zum Champions-League-Triumph geschossen hatte, profitierte womöglich auch vom kurzfristigen Ausfall von U20-Weltmeisterin Lena Petermann, die wegen einer muskulären Verhärtung im Oberschenkel passen musste.

Der nach Platz vier bei der WM vielfach kritisierten DFB-Auswahl war das Bemühen, die Scharte nach dem erschreckend schwachen 1:0 in Kroatien im September auszuwetzen, zunächst anzusehen. Gegen die Nummer 22 der Welt, die wie erwartet mit hartem Einsatz spielte, wurde wie von Neid gefordert die spielerische Lösung gesucht, oft über die Flügelspielerinnen Melanie Leupolz und Sara Däbritz.

Nach dem frühen Führungstreffer, bei dem Islacker im Strafraumgetümmel nach ihrem eigenen Lattentreffer und einem Pfostenschuss von Däbritz erfolgreich abstaubte, fehlte aber wie so häufig in letzter Zeit bei klarer Überlegenheit oft die Präzision, um gefährlich in den Strafraum einzudringen. Defensiv wurde die deutsche Mannschaft nie ernsthaft in Bedrängnis gebracht.

Erst kurz nach der Pause legte die aufgerückte Rechtsverteidigerin Maier mit ihrem Traumtor von der Strafraumgrenze in den linken Winkel nach. Anschließend durften auch U20-Weltmeisterin Lina Magull (SC Freiburg) und Kristin Demann (1899 Hoffenheim) erstmals in der A-Nationalmannschaft auflaufen.

(sid)