Fortuna Zerstörtes Saisonfinale

Zwei Wochen nach dem Gipfeltreffen "Fußball und Gewalt" im Bundesinnenministerium verhöhnen die furchtbaren Bilder aus Düsseldorf, Bochum und Bremen die wohlmeinenden Beschlüsse.

Rostock-Fans: Ausschreitungen in Düsseldorf
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Rostock-Fans: Ausschreitungen in Düsseldorf

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Ligapräsident Reinhard Rauball stellte am 23. April einen Zehn-Punkte-Plan vor: Er reichte von der Intensivierung präventiver Maßnahmen und der Verbesserung der Kommunikation über wissenschaftliche Begleitung, einen Ehrenkodex für Fans bis hin zu Bewährungsmöglichkeiten für bestrafte Anhänger.

Was Rostocker Chaoten, Vermummte aus Bochum und dieses ganze Gesindel von einem Ehrenkodex, von Konferenzen und Workshops, von Investitionen in Kids-Clubs und Familienangebote halten, machten sie an diesem Wochenende deutlich. Sie schossen mit Böllern gegen Maßnahmen, die langfristig zu einem friedlicheren Miteinander in den Stadien führen sollen. Und sie zerkratzten das von der Liga mit viel Aufwand polierte Image.

Die Ausschreitungen von Düsseldorf sind zudem Ausdruck von tiefen Rissen in der Gesellschaft: zwischen bürgerlichen Werten und Zerstörungswut, aber auch oder gerade zwischen Ost und West. Wenngleich Rostocks Profis ihr Bestes taten, um noch Schlimmeres zu verhindern, müssen der Verein und der verabscheuungswürdige Teil seines Umfelds umgehend hart bestraft werden. Es gibt keine Alternative zu leeren Rängen beim Relegationsspiel gegen Ingolstadt.

(RP)
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