Fortuna Wochen der Wahrheit

In der Diskussion um Fortunas Mietschulden bei der Arena stehen die Zeichen offenbar auf Einigung. Sportlich warten wichtige Aufgaben auf den Fußball-Drittligisten - zunächst heute (14 Uhr, LTU-Arena) gegen Erfurt.

Rot-Weiß Erfurt - Fortuna 0:4
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Sieben Spieltage sind erst absolviert in der Dritten Fußball-Liga. Nicht viel angesichts eines Gesamtprogramms von 38 Partien, das auf jedes Team wartet. Und doch greift Fortunas Trainer Norbert Meier schon in dieser frühen Phase zu einem großen Wort: "Wir stehen vor den Wochen der Wahrheit." Er selbst meint das in erster Linie sportlich, treten die Düsseldorfer doch bis zum 25.Oktober nacheinander gegen die Top-Teams Rot-Weiß Erfurt (heute, 14Uhr, LTU-Arena), Kickers Emden, Bayern München II und VfB Stuttgart II an.

Auch wirtschaftlich aber werden in den nächsten Wochen wichtige Weichen gestellt. Der Aufsichtsrat der LTU-Arena ließ durchsickern, dass er gemeinsam mit Fortunas Führung an einem Modell arbeitet, mit dem der Klub seine Mietschulden (rund 1,6 Millionen Euro) loswerden kann. Die Grundidee: Fortuna nimmt sofort wieder die Zahlung der früher gewohnten Stadionmiete von zehn Prozent der Zuschauereinnahmen auf, zahlt damit aber zugleich ihre Schulden ab.

Im Grunde zwar eine Milchmädchenrechnung, weil der Verein mit Geld, das er ohnehin berappen müsste, alte Verpflichtungen verringert. Die Stadtoberen wissen aber: Würden sie versuchen, die 1,6 Millionen auf andere Weise einzutreiben, könnte Fortuna den Laden dichtmachen - und die Arena hätte ihren Hauptmieter verloren.

Die Zeichen stehen offenbar auf Einigung, und wenn diese gelingt, könnten größere sportliche Träume in Angriff genommen werden. Ein Sieg heute gegen Erfurt wäre ein Schritt in die richtige Richtung, doch Meier warnt: "Erfurt ist sehr angriffsstark, hat in Massimo Cannizzaro noch einen gefährlichen Mann hinzubekommen."

Er selbst dagegen muss um seine (tor-)gefährlichen Leute noch ein wenig bangen. Ranisav Jovanovic hat nach einem "Pferdekuss" noch immer Beschwerden, Kenan Sahin nach einer Magen-Darm-Grippe erst einmal trainiert. Ihm freilich schreibt der Trainer eine Lektion gesunde Härte ins Stammbuch: "Nach so etwas kann ich mich einen Tag schlapp fühlen, aber dann muss es wieder losgehen.

Dennoch dürfte Jovanovic heute erste Wahl sein - und möglicherweise auch Andreas Lambertz, da Marco Christ beim 1:0 in Aue nicht seinen besten Tag hatte. "Lumpi macht Fortschritte", lobt Meier, "irgendwann werfen wir ihn wieder rein. Und das kann sehr kurzfristig sein."

(RP)
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