Fortuna Düsseldorf Welche Lehren Fortuna jetzt ziehen muss

Düsseldorf · Der Sieg in Heidenheim und Torhüter Rensings Vertragsverlängerung waren wichtige Schritte - aber weitere müssen folgen. Welche Lehren Fortuna jetzt ziehen muss.

Fortuna Düsseldorf: So lange laufen die Verträge
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So lange laufen die Verträge der Fortuna-Profis

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Foto: dpa/David Inderlied

Der erste Sieg im Jahr 2015 wirkte wie eine Befreiung. Nach den Heimniederlagen gegen Aue und Nürnberg war die Stimmung beim Fußball-Zweitligisten Fortuna im Keller, doch nach dem 2:1-Erfolg in Heidenheim blicken die Düsseldorfer wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Trotz der unter Interimstrainer Taskin Aksoy deutlich verbesserten Leistung wäre es jedoch der größte Fehler, nun zu glauben, es sei bereits alles wieder gut.

Vertragsverlängerungen Am Dienstag unterschrieb Torhüter Michael Rensing einen neuen Kontrakt, der bis zum 30. Juni 2017 läuft. "Ich fühle mich bei der Fortuna sehr wohl, so dass ich mich unheimlich freue, hier noch länger zu bleiben", betont der 30-Jährige. "Auch wenn wir in unserer aktuellen Situation von Spiel zu Spiel schauen sollten, bleibt mein mittelfristiges Ziel, mit der Fortuna in der Bundesliga zu spielen." Dass die weitere Zusammenarbeit mit der Nummer eins im Tor gesichert ist, ist ein wichtiger Schritt, dem schnell weitere folgen sollten. Die Verträge der Stammkräfte Axel Bellinghausen, Bruno Soares und Oliver Fink laufen ebenfalls aus - Fortuna darf nicht zu lange zögern.

Sündenböcke Es wäre viel zu einfach und schlichtweg falsch, die Schuld für den missratenen Start ins Pflichtspieljahr allein bei Adam Bodzek abzuladen. Sicher, der Mann, der seit vorigem Sommer als Nachfolger von Andreas Lambertz gewählter Kapitän Fortunas ist, durchlebt zurzeit ein Formtief, und seine Versetzung auf die Ersatzbank war folgerichtig. Mehrere andere Profis spielten zuvor jedoch ebenfalls schlecht und bekamen in Heidenheim dennoch die Chance, sich zu bewähren. Eine solche hat auch "Bodze" in den nächsten Wochen verdient. Wer weiter auf dem Kapitän herumhackt, gibt damit anderen Spielern ein Alibi.

Defensivschwäche Obwohl Fortuna in Heidenheim endlich zu ihrem schnellen und schnörkellosen Angriffsspiel zurückkehrte, war noch längst nicht alles Gold, was offensiv glänzte. Die Abwehr, ohnehin das Sorgenkind seit Saisonbeginn, wackelte in etlichen Szenen weiterhin, daran wird Aksoy arbeiten müssen. Auch Sportvorstand Helmut Schulte ist gefragt: Im Sommer muss Leihgabe Jonathan Tah zurück zum HSV, und der ist Fortunas bester Innenverteidiger. Auf dieser Position herrscht großer Bedarf.

Trainerfrage Der Vorstand lässt durchblicken, dass es auch in der nächsten Woche wahrscheinlich noch keine Entscheidung über den neuen Chefcoach geben wird. Für Aksoy ist das die Chance, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Sollte der bisherige U23-Trainer als Nachfolger des beurlaubten Oliver Reck weiter Erfolg haben und vor allem — wie in Heidenheim begonnen — Fortunas Spiel seinen Stempel aufdrücken, wird er immer stärker zum Kandidaten. Noch scheint vor allem Schulte lieber einen Trainer von außen holen zu wollen. Bleibt der positive Trend unter Aksoy erhalten, wäre dem Sportvorstand und auch dem Vorsitzenden Dirk Kall der Mut zu wünschen, über den eigenen Schatten zu springen.

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