Fortuna Düsseldorf Viel Arbeit für Köstner, Schritt zurück für Reck

Düsseldorf · Der neue Mann erhält einen Vertrag für die nächsten anderthalb Jahre. Interimscoach Oliver Reck wird wieder Torwarttrainer.

Wenige Stunden vor dem Jahreswechsel hat Fortuna Düsseldorf sportlich die Weichen gestellt. Der Fußball-Zweitligist verpflichtet Lorenz-Günther Köstner als neuen Chef-Trainer und stattete ihn mit einem Vertrag bis zum Sommer 2015 aus. Solange müssen die Rot-Weißen auch noch seinen Vorgänger Mike Büskens bezahlen, der nach einer miserablen Hinrunde mit nur 19 Punkten aus 16 Spielen entlassen worden war. Interimstrainer Oliver Reck, der sich nach dem insgesamt erfolgreichen Abschneiden in den drei Spielen in Kaiserlautern (1:0), in Cottbus (3:1) und gegen Köln (2:3) Hoffnungen auf eine Beförderung gemacht hatte, reiht sich wieder ein und wird weiterhin seine Aufgabe als Torwarttrainer versehen.

Nach dem Derby hatten die Verantwortlichen sich der Thematik angenommen. Zunächst fällten sie die Grundsatzentscheidung, einen neuen Trainer holen zu wollen. Dann wurde die zunächst noch umfangreiche Liste quasi stündlich reduziert, und es wurden Gespräche mit den verbliebenen Kandidaten aufgenommen.

In den vergangenen vier Tagen trafen sich Wolf Werner und der künftige Manager Helmut Schulte mehrmals mit Lorenz-Günther Köstner an unterschiedlichen Orten. Schließlich wurde die Zusammenarbeit besiegelt.

Das ist Lorenz-Günther Köstner
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Foto: dpa, Peter Steffen

"Schulterschluss mit den Fans"

"Ich freue mich auf die Fortuna", sagt Lorenz-Günther Köstner. "Ich habe sie stets als einen der echten Traditionsvereine wahrgenommen. Vor allem die imposante Rückkehr in den Profi-Fußball hat mich beeindruckt." Der 61 Jahre alte Oberfranke, der als Spieler 1975 mit Borussia Mönchengladbach deutscher Meister und Uefa-Cup-Sieger war, als Trainer die SpVgg Unterhaching in die Bundesliga führte (1999) und zuletzt beim VfL Wolfsburg tätig war, verfügt über jahrzehntelange Erfahrung. "Erst will ich die Mannschaft weiter stabilisieren", sagt er. "Im Schulterschluss mit den Fans sollten wir einen guten Weg einschlagen können, damit der Verein wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpft."

Lorenz-Günther Köstner hat seine Gesprächspartner gleich in mehrfacher Hinsicht überzeugt. "Er hat uns ein schlüssiges Konzept vorgelegt", berichtet Manager Wolf Werner. "Außerdem verfügt er über einen großen Erfahrungsschatz. Ihm trauen wir zu, talentierte Nachwuchsspieler einzubinden und den aktuellen Kader weiter zu entwickeln. Wir sehen der Zusammenarbeit daher ausgesprochen positiv entgegen."

"Es gibt keinen Kommentar"

Wenn Lorenz-Günther Köstner seine Arbeit am 7. Januar beim Trainingsauftakt aufnehmen wird, muss Oliver Reck wieder einen Schritt zurücktreten. Wolf Werner hatte ihn am Sonntag darüber informiert, dass die Vereinsführung sich für Köstner entschieden hat. Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. "Ich möchte heute nichts dazu sagen", erklärt er. "Es gibt Momente, wo es sinnvoll ist, mal nichts zu sagen. Es gibt keine Enttäuschung, keinen Jubel, keinen Kommentar."

Dafür wurde Reck vom demnächst ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden Peter Frymuth geadelt. "Ich bin dankbar, dass er uns in einer schwierigen Situation geholfen hat. Das bleibt sicher in positiver Erinnerung, und er bleibt als Torwarttrainer wichtiger Bestandteil des Mannschaftsumfelds."

Auf Köstner wartet in Düsseldorf viel Arbeit. Er muss in den nächsten Tagen zunächst einmal den Trainerstab und den noch viel zu großen Spielerkader kennenlernen. Er muss einen Stamm herausfiltern, eine Ordnung herstellen, eine Mannschaft formen. Sein Konzept muss er auf das Team zuschneiden und es ihm vermitteln. Nach zweiwöchiger Eingewöhnungszeit in Düsseldorf wird er die Arbeit im Trainingslager in Spanien intensivieren und dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Es gibt also wirklich viel zu tun.

"Ich bin froh, dass Fortuna zum Jahresende noch einmal eine gute Schlagzeile macht", sagt Peter Frymuth. Er weiß, dass es 2013 nicht viele waren. Und er hofft, dass es 2014 mehr sind.

(RP)
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