Fortuna Düsseldorf Unnerstall will mit Fortuna in die Bundesliga

Am Sonntag (17 Uhr/Live-Ticker) feiert Lars Unnerstall seine Premiere im Tor von Fortuna Düsseldorf. Im Test beim Emder Bezirksligisten Concordia Suurhusen darf der 23-jährige Nachfolger des zu Schalke 04 gewechselten Fabian Giefer zum ersten Mal mit dem Trikot seines neuen Arbeitgebers auflaufen. Seine Konkurrenten Michael Rensing und Robin Heller hatten am vergangenen Donnerstag beim ersten Testkick der Saison beim TSV Langeoog jeweils eine Halbzeit spielen dürfen.

Trainingslager Langeoog: Vierter Tag
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Der Zweikampf mit Michael Rensing um den Stammplatz im Tor ist für Unnerstall schon in vollem Gange. Der frühere Schalker sieht die Konkurrenzsituation dabei aber ganz entspannt: "Das ist doch ganz normal. Ich hatte bislang noch keine Saison, in der ich nicht um den Platz kämpfen musste. Den Kampf bin ich gewohnt. Und er macht außerdem Spaß. Mir gefällt es, wenn ich Druck habe und in jedem Training alles geben muss. Konkurrenz und Rivalität muss da sein. Neben dem Platz ist das Verhältnis zu meinen Konkurrenten ganz normal."

Unnerstall hofft in Düsseldorf auf eine zweite Chance. Er möchte über die Fortuna wieder ins Fußball-Oberhaus zurückkehren. Bei Schalke 04 hatte er es zwischenzeitlich ganz schön weit gebracht. Er war Stammspieler und bestritt zehn Partien in der Champions League und der Europa League. Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählt er den 2:0-Sieg beim FC Arsenal im Oktober 2012. "Das war so ein Spiel, von denen ich meinen Kindern erzählen kann", sagt der gebürtige Ibbenbürener.

Wenige Wochen später setzte ihn Schalke-Coach Huub Stevens wegen mehrerer Unsicherheiten allerdings auf die Bank. Als Unnerstall dann keine Chance mehr bekam und monatelang auf der Tribüne saß, entschloss er sich zum Wechsel zum Schweizer Erstligisten FC Aarau. "Das war sehr angenehm dort. Bei den Trainingseinheiten kam höchstens mal ein Zuschauer. Journalisten waren gar keine da", berichtet er. Unnerstall spielte in Aarau eine gute Saison, wurde für seine Leistungen gelobt.

Nun wagt er mit dem Engagement bei Fortuna den Schritt zurück nach Deutschland und ins Rampenlicht. "Ich will spielen und mit Fortuna in die Bundesliga aufsteigen", sagt er. Begeistert ist er von den Düsseldorfer Fans. "Die kommen nah an die Schalker Fans heran", sagt er.

Hautnah erlebt hat er die rot-weißen Anhänger, als er mit Schalke in der Esprit-Arena 2:2 spielte. "Wir haben zur Halbzeit 2:0 geführt und hätten eigentlich mit 5:0 vorne liegen müssen. Nach der Pause hat Fortuna dann aus zwei Chancen zwei Tore gemacht und die Fans haben einen irren Spektakel gemacht. Ich erinnere mich noch, dass wir uns darüber in der Kabine nach dem Spiel noch unterhalten haben und beeindruckt waren. Vor allem, weil die Anfeuerungen aus allen Blöcken kamen."

Unnerstall, der mit der imposanten Größe von 1,98 Metern bei 100 Kilogramm Körpergewicht alle anderen Torhüter in der ersten und zweiten Liga übertrifft, freut sich auf die fans und das Stadion. "Es ist natürlich viel schöner, vor 20.000 Zuschauern zu spielen als vor nur 1000", sagt er.

Nie würde Unnerstall seinen Kinnbart verwetten. Auch nicht für einen Aufstieg mit Fortuna. "Den Bart habe ich seit drei, vier Jahren nicht mehr geschnitten. Der bleibt dran. Ohne ihn sehe ich mindestens drei Jahre jünger aus. Und außerdem gefällt meiner Freundin Kim der Bart." Mit seiner Jugendfreundin, die er aus seinem Heimatdorf Ibbenbüren kennt und die ihn auch in die Schweiz begleitet hat, hat er bereits eine Wohnung in Meerbusch bezogen.

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