Fortuna Düsseldorf Frank Kramer rückt in den Fokus

Düsseldorf · Vor einer Woche standen noch drei Kandidaten auf dem Trainerkarussell des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Auch jetzt sind es noch drei, doch einer ist abgestiegen, dafür ein anderer aufgestiegen. Vieles spricht dafür, dass der Vorstand auch bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am kommenden Montag noch keinen Vorschlag präsentiert, der dann beschlossen wird.

Taskin Aksoy ist kein Kandidat mehr als Cheftrainer für die kommende Saison. Allerdings muss ehrlich hinzugefügt werden: Er war es auch nie hundertprozentig. Manager Helmut Schulte, offiziell Vorstand Sport, hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass er einen Externen holen wird. Daher hat sich Taskin Aksoy auch selbst als "Übergangstrainer" bezeichnet, als die Trennung von Oliver Reck bekannt gegeben und ihm die Verantwortung für die erste Mannschaft übertragen wurde. Nicht auszuschließen, dass der 47-jährige Berliner nach den Erfahrungen der vergangenen Tage froh ist, wenn er sich in der nächsten Saison wieder um die "Zwote" kümmern kann.

Horst Steffen hat mit seiner erfolgreichen Arbeit beim Drittligisten Stuttgarter Kickers das Interesse der Fortuna geweckt. Tatsächlich haben die Düsseldorfer auch mit dem gebürtigen Krefelder, dessen Vater "Berni" in den 60er Jahren das Trikot mit "F95" auf der Brust trug, gesprochen. Doch aus einem Grund, der ein doppeltes Hindernis darstellt, sind die Chancen auf eine Einigung gesunken: Der Vertrag von Horst Steffen bei den Schwaben läuft noch bis zum Sommer 2016. In dem Gespräch hat er anklingen lassen, dass es seinen Vorstellungen entspricht, sich an geschlossene Verträge zu halten. Und auf der anderen Seite will Fortuna keine hohe Ablösesumme für ihn hinblättern.

Fortunas Trainer seit 1950
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Foto: dpa/Ina Fassbender

Sami Hyypiä gilt inzwischen zwar als Favorit, doch sind die Gründe für seine Verpflichtung nicht derart zwingend, dass Fortuna mit ihm schon alles klar gemacht hat. Natürlich ist der 41 Jahre alte Finne eine schillernde Figur, war er ein international herausragender Fußballer. Er gilt als umgänglich und integer. Doch all das garantiert noch nicht, dass er für Fortuna der Richtige ist. Deshalb ist es verständlich, dass Helmut Schulte, der aufgrund vorzüglicher Kontakte nach Leverkusen auf Hyypiä stieß, die Entscheidung nicht überstürzt. Zwei Kriterien hatte er für den künftigen Trainer genannt: Er müsse deutsch sprechen und im deutschen Profifußball gearbeitet haben. Sami Hyypiä hat bei Bayer Leverkusen gearbeitet. Dort hatte der oft stille, introvertiert wirkende Skandinavier in Sascha Lewandowski jedoch einen Assistenten, der gleichermaßen eloquent wie temperamentvoll war.

In Leverkusen wurden Hyypiä am Ende fehlende Kreativität und Flexibilität im personellen und taktischen Bereich angekreidet. Zudem gibt zu denken, dass er beim englischen Zweitligisten B&H Albion als Aufstiegskandidat in die Saison 2013/14 ging, aber noch vor dem Jahreswechsel nach 26 Spielen in akuter Abstiegsgefahr das Handtuch warf. Das wiederum legt zwei Folgerungen nahe: Entweder hat der Trainer seine Mannschaft nicht optimal zusammengestellt, oder aber er hat die Spieler nicht erreicht, ihnen seine Spielidee nicht vermitteln können.

Frank Kramer ist derweil in den Fokus gerückt. Der 42 Jahre alte Trainer hat bis Ende Februar beim Zweitliga-Konkurrenten Greuther Fürth das Sagen gehabt. Zuvor hatte er die Reservemannschaften in Hoffenheim und Fürth betreut. Bei den Franken leistete er gleichermaßen gute wie erfolgreiche Arbeit und erreichte im vergangenen Mai die Relegation, in der die Fürther zwar die bessere Mannschaft waren, am Ende aber dem Hamburger SV unterlagen. Dass es in dieser Saison am Ronhof nicht wunschgemäß lief, hatte verschiedene Ursachen. Zum einen hat die Mannschaft das knappe Scheitern in der Relegation nicht verkraftet, was häufig der Fall ist (VfL Bochum), zum anderen mussten mehrere hochkarätige Abgänge und Ausfälle verkraftet werden.

(ths)
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