Fortuna Düsseldorf Timm Golley sorgt für frischen Schwung

Düsseldorf · Der 23 Jahre alte Stürmer belebt Fortunas Offensivspiel, weil er seine Aufgabe mit Mut und Selbstvertrauen in Angriff nimmt. Doch gelingt auch ihm nicht der entscheidende Treffer. Zur Zufriedenheit besteht noch kein Grund.

 Mutig und selbstbewusst: Timm Golley.

Mutig und selbstbewusst: Timm Golley.

Foto: rpo, Falk Janning

Timm Golley erging es nicht anders als den Mitspielern und wohl auch den meisten Fans: Auf der einen Seite war er zufrieden, auf der anderen aber eben überhaupt nicht. Zufrieden, weil die Einstellung stimmte und eine deutliche Steigerung zu sehen war; aber eben überhaupt nicht zufrieden, weil spielerisch noch vieles Stückwerk blieb, die wenigen Chancen nicht genutzt wurden und Fortuna im Heimspiel gegen Ingolstadt nicht über ein 0:0 hinaus gekommen war.

Golley spiegelte all das bei seinem Heimdebüt als Zweitligaspieler wider. Der 23 Jahre alte Stürmer, der bei den Profis erstmals in Dresden eingewechselt worden war, kam in der 67. Minute für "Jimmy" Hoffer. Die Chance hatte sich Golley in der zweiten Mannschaft erarbeitet, wo er in 15 Spielen sieben Tore erzielt und auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Der Blondschopf brachte sofort frischen Schwung in Fortunas Offensivaktionen. Er suchte den direkten Weg zum Tor und den Abschluss. Dass ein Schuss im Fang- anstatt im Tornetz landete, verziehen die Zuschauer, weil sie sahen, dass der Stürmer genau das einbrachte, was der Mannschaft in den letzten Wochen vor allem fehlte: Selbstvertrauen und Mut.

"Nicht nur die zweite Halbzeit war okay", meinte Golley. "Ich denke, wir haben insgesamt besser gespielt. Uns fehlt auch das kleine Quäntchen Glück, wenn ich da an Charlies Pfostentreffer denke. Oder bei meiner Chance, da ging es um Millisekunden — wenn ich den Ball vorher treffe, dann geht der vielleicht rein. Wichtig ist aber, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben und erhobenen Hauptes vom Platz gehen können."

Was Golley für sich durchaus reklamieren konnte, galt für die Mannschaft nur bedingt. "Es war ein Schritt in die richtige Richtung", meinte Adam Bodzek, nachdem Fortunas zum neunten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben war. Glücklicherweise ordnete er das Geschehen in ein größeres Ganzes ein. So wichtig der Punktgewinn beim torlosen Remis gegen Ingolstadt war, so sah Bodzek darin überhaupt keinen Grund zur Zufriedenheit. "Wir hatten vor der Saison eine ganz andere Zielsetzung", erinnerte der Abwehrchef.

Golley hat den richtigen Weg eingeschlagen. Die große Herausforderung für ihn besteht in den nächsten Wochen darin, Selbstvertrauen und Mut zu konservieren. Zu oft beginnen Neulinge schwungvoll und passen sich dann dem Team an.

(can)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort