Fortuna Starke Fortuna stoppt Cottbus

Den Düsseldorfer Zweitliga-Fußballern gelingt ein glänzender Rückrundenstart. Gestützt auf ein überragendes Mittelfeld besiegen sie den bisherigen Tabellendritten hochverdient 3:1.

 Die Fortnen bejubeln ein Tor gegen Cottbus.

Die Fortnen bejubeln ein Tor gegen Cottbus.

Foto: rpo, Falk Janning

Den Düsseldorfer Zweitliga-Fußballern gelingt ein glänzender Rückrundenstart. Gestützt auf ein überragendes Mittelfeld besiegen sie den bisherigen Tabellendritten hochverdient 3:1.

Claus-Dieter Wollitz hatte alles schon vorher gewusst. "Fortuna Düsseldorf müsste 13 von 17 Spielen in der Rückrunde gewinnen, um auf 61 Punkte zu kommen", hatte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Energie Cottbus vor dem Gastspiel in der Landeshauptstadt hochgerechnet. Das könne trotz des Rückstands der Düsseldorfer sogar zum Aufstieg reichen. "Es kommt selten vor, so eine Serie zu spielen - aber es ist möglich."

Was der Mann mit dem wohlklingenden Spitznamen "Pele" mit dieser Arithmetik bezweckte, weiß nur er selbst. Auf jeden Fall erleichterte sie ihm nach der 1:3-Niederlage seines FC Energie bei Fortuna die Spielanalyse. "Das war ein hochverdienter Sieg Fortunas", meinte Wollitz. "Aber wenn du aus elf Spielen 22 Punkte holst, dann hast du eben Qualität. Das ist eine Quote für einen Aufsteiger." Fortunas Manager Wolf Werner nahm das verbale Blumengebinde mit einem Lächeln entgegen: "Unsere Mannschaft wollte eben einen Fachmann wie Pele Wollitz nicht widerlegen."

Nun täten die Düsseldorfer gut daran, sich an irgendwelchen Aufstiegs-Rechenspielchen nicht weiter zu beteiligen. Zwar sind es für die Mannschaft, die mit sechs Niederlagen in die Saison gestartet war, "nur" noch acht Punkte Rückstand auf Platz drei, während der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz 13 Zähler beträgt. Als Tabellenzehnter müsste die Truppe von Trainer Norbert Meier in den 16 ausstehenden Partien jedoch sieben Klubs überholen. So etwas gelingt wahrscheinlich nur in Wollitz? Paralleluniversum.

Lässt man Platzierungen und Träumereien einmal beiseite, bleibt nach dem Sieg über den bisherigen Dritten aus der Lausitz ein wichtiges Faktum übrig: Fortuna zeigte am Samstag ein starkes, phasenweise sogar begeisterndes Fußballspiel. Dem gefürchteten Cottbuser Sturmduo Emil Jula und Nils Petersen gestattete die sichere Düsseldorfer Defensive exakt eine Torchance - die Petersen freilich sofort nutzte. Dieses Anschlusstor zum 2:1 blieb jedoch eine Momentaufnahme, weil Oliver Fink nur sechs Minuten später zum Endstand einköpfte. "Damit war der Deckel drauf", analysierte der Torschütze hinterher treffend.

Fink gehörte dem stärksten Mannschaftsteil an, dem Mittelfeld. Dort feierte der vom MSV Duisburg gekommene Adam Bodzek ein großartiges Debüt, dort harmonierten Bodzek und Fink in ihrem ersten Auftritt als "Doppel-Sechs" bestens, dort machte Kapitän Andreas Lambertz sein bestes Spiel seit Jahren. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als "Lumpi" in die Kritik geraten war und seinen Stammplatz zu verlieren drohte. Da passte es doch prima, dass in der Sturmspitze ebenfalls zwei gelernte Mittelfeldspieler auftrumpften: Thomas Bröker erzielte das 1:0, Sascha Rösler war an allen drei Treffern unmittelbar beteiligt.

"Die Mannschaft war auf den Punkt da", sagte Trainer Meier, der sich auch über den Szenenapplaus der begeisterten Zuschauer freute, als seine Spieler noch in der Nachspielzeit die Cottbuser über den Platz jagten. "Das ist das, was die Leute sehen wollen. Diejenigen, die heute da waren, werden gern wiederkommen." Vielleicht bekommen sie ja beim nächsten Mal einen neuen Stürmer zu sehen. Der 20-jährige Dortmunder Damien Le Tallec saß gegen Cottbus schon auf der Tribüne - ein Leihgeschäft scheint nur noch Formsache.

(RP)
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