Fortuna St. Pauli: Fortunas Gegner im Check

Nach zwei Wochen Punktspielpause geht es für die Düsseldorfer in der 2. Fußball-Bundesliga weiter. Ihr Gastgeber ist am Montag (20.15 Uhr) ein alter Weggefährte - der FC St. Pauli, einer der Aufstiegskandidaten.

Fortuna - FC St. Pauli 1:0
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Das Spiel

FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf (Montag, 20.15 Uhr, Stadion am Millerntor) ist das Topspiel zwischen dem Tabellenvierten (22 Punkte, 22:11 Tore) und dem Dritten (22, 24:11). 22 Punkte bedeuten für beide Mannschaften Startrekord. Die Heimmannschaft hat in dieser Saison auf eigenem Platz vier von fünf Spielen gewonnen, die noch ungeschlagenen Gäste haben auswärts vier Remis und einen Sieg erreicht.

Der Verein

Als die Bundesliga 1963 ihren Spielbetrieb aufnahm, spielte der FC St. Pauli in der Regionalliga Nord. 1977 gelang mit einem ersten Platz in der 2. Bundesliga Nord zum erstenmal der Aufstieg in die Bundesliga. Seitdem spielten die Braun-Weißen insgesamt sieben Jahre in der höchsten Klasse. 1995 waren sie nach dem ersten Spieltag der neuen Saison sogar für eine Woche Tabellenführer. Legendär ist aus dem Jahr 2002 der 2:1-Heimsieg des Tabellenletzten FC St. Pauli gegen den FC Bayern München, der gerade Weltpokalsieger geworden war. Es war der vorletzte Sieg in der Bundesliga vor dem freien Fall bis in die Regionalliga Nord, wo der kurz vor der Insolvenz stehende Klub nur mit Mühe den Abstieg in die vierteklassige Oberliga vermied. Aufwärts ging es, als Holger Stanislawski im November 2006 das Traineramt übernahm. Unter seiner Regie gelangen St. Pauli in den folgenden beiden Jahren die beiden Aufstiege zurück in die erste Liga. Es war im Frühjahr 2010 für eine Spielzeit der bislang jüngste und fünfte Aufstieg ins Oberhaus.

Stärken und Schwächen

St. Pauli verfügt ähnlich wie Fortuna über eine starke Ersatzbank. Etliche erfahrene Akteure drängen von dort mit Macht auf einen Platz in der Startformation, so nach überstandenen Verletzungen namhafte Akteure wie Charles Takyi, Deniz Naki und Rouwen Hennings. Stark ist St. Pauli beim Kontern, was sie in der vergangenen Woche beim 4:1-Sieg bei Energie Cottbus eindrucksvoll demonstrierten. Die Defensive hat Trainer Andé Schubert verstärkt, indem er vom 4-1-4-1 auf ein 4-2-3-1-System umstellte und Fabian Boll in Dennis Daube einen zweiten zwei zentralen defensiven Mittelfeldspieler zur Seite stellte.

Der Trainer

André Schubert unterschrieb im Juli einen Zwei-Jahres-Vertrag beim FC St. Pauli. Der gebürtige Kasseler löste Holger Stanislawski ab, der nach Hoffenheim wechselte. Schubert kickte als Aktiver lediglich bei Amateurklubs (unter anderem KSV Baunatal). 2004 absolvierte er die Ausbildung zum Fußball-Lehrer, die er als Jahrgangsbester abschloss, und wurde Assistenztrainer der U-15-, U-16- und U-17-Nationalmannschaften. Im März 2006 wurde er Leiter der Sport- und Nachwuchsförderung beim SC Paderborn 07 und übernahm das Training der zweiten Mannschaft. Im April 2009 löste er Christian Schreier auf der Position des Sportlichen Leiters ab, einen Monat später übernahm er das Traineramt von Pawel Dotschew und führte die Mannschaft über die Relegation zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Der direkte Vergleich

Der einzige Düsseldorfer Sieg am Millerntor liegt lange zurück: Die von Josef Hickersberger trainierte Fortuna gewann in der Bundesliga-Saison 90/91 mit 3:2 (1:0) durch Tore von Antoine Hey, Tony Baffoe und Thomas Allofs. Für St. Pauli trafen Klaus Ottens (zum 1:2) und Dirk Zander (zum 2:3). In der 2. Liga trafen die Vereine zwölfmal aufeinander. Fortuna gewann davon nur zwei Partien: 1:0 am 5. April 2010 durch einen Treffer von Sebastian Heidinger, 2:0 am 16. August 1992 durch Tore von Günter Breitzke und Bernd Winter. Drei Spiele endeten Remis, siebenmal unterlagen die Düsseldorfer. Am 34. Spieltag der Bundesliga-Saison 89/90 gelang Fortuna unter Aleks Ristic ein historischer 7:0-Triumph. Thomas Allofs hatte vor der Pause das 1:0 erzielt. Im zweiten Durchgang trafen Bernd Klotz (2), Allofs, Anthony Baffoe, Dirk Krümpelmann und Martin Spanring.

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