Fortuna Sportfive führt die Branche an
Uneingeschränkt glücklich sind die Verantwortlichen beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC wohl nicht mehr mit dem Geschäft, das im Januar 2008 in Kraft trat. Bis 2018 haben sich die Berliner durch die Verlängerung ihres Kontrakts an den Vermarkter Sportfive gebunden.
Das ist aktuell Fortunas Wunschelf
Allein für die Unterschriften gab es 25 Millionen Euro "Signing fee", die der klamme Klub unbedingt brauchte. Dass - anders als im derzeit heiß diskutierten Modell mit Fortuna - ein Teil der Fernseheinnahmen an Sportfive fließen, passt dem Klub nach den jüngsten Erfolgen in der Bundesliga allerdings nicht mehr recht in den Plan. Denn das gute Abschneiden brachte in diesem Segment höhere TV-Einnahmen als erwartet. Ein knappes Dutzend Sportfive-Leute auf der Geschäftsstelle von Hertha sind auch nicht nach jedermanns Geschmack.
Das 2001 gegründete Unternehmen Sportfive gilt als Schwergewicht unter den Sportvermarktern, es bezeichnet sich selbst als "Europas führender Sportrechtevermarkter". 30 Fußballverbände, zehn Ligen und 250 Klubs gehören zu den Kunden. Es geht unter anderem um Bandenwerbung und Business Seats. Borussia Dortmund verlängerte im vergangenen Jahr den Kontrakt. Bayer Leverkusen vermeldete zuletzt steigende Marketingeinnahmen.
Neben dem Kerngeschäft Fußball sind Handball, Triathlon, Rugby, Leichtathletik, Tennis, Motorsport weitere Felder. Zuletzt sicherte sich Sportfive die TV-Rechte an den Olympischen Spielen 2014 und 2016 für die kleineren europäischen Länder.
Vor zweieinhalb Jahren übernahm die französische Gruppe Lagardère (Medien und Rüstungsindustrie) Sportfive für 865 Millionen Euro. Die Franzosen beschäftigen 29000 Mitarbeiter in 40 Ländern. Der Jahresumsatz von Sportfive lag zuletzt bei mehr als einer halbe Milliarde Euro. An der Spitze der Firma stehen Richard Worth, der zuvor den Champions-League-Vermarkter Team leitete, und Philipp Hasenbein.
