Fortuna Düsseldorf Soares und die Hoffnung Dreierkette

Düsseldorf · Eigentlich eine gute Hinserie gespielt, über die Reservistenrolle ist er dennoch nicht hinausgekommen: Bruno Soares hat einen schweren Stand bei Fortuna Düsseldorf. Der mögliche Formationswechsel würde ihm in die Karten spielen.

Bruno Soares: Der Brasilianer in Fortuna Düsseldorfs Abwehr
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Das ist Bruno Soares

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Das Spiel von Fortuna gegen den 1860 München am 13. Spieltag gab zwei Erkentnisse preis. Einerseits hatte der Systemwechsel der Landeshauptstädter von dem bis dato bekannten 4-2-3-1- zum 4-3-2-1-System fast perfekt geplappt. 30 Minuten lang dominierten sie die vollkommen überraschten Münchner, 1860-Coach Markus von Ahlen sagte nach der Partie: "Die Fortuna hat anders gespielt als in den letzten Wochen. Uns hat in der Anfangsphase der Zugriff gefehlt. Es hat ein paar Minuten gedauert, bis ich die Mannschaft erreicht habe."

Fortuna siegt im geheimen Testspiel
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Andererseits outete sich Bruno Soares als echte Alternative für die eigentlich gesetzten Teamkollegen Jonathan Tah und den damals verletzten Adam Bodzek. Der brasilianische Innenverteidiger agierte fehlerlos, erzielte zudem das einzige Tor gegen den Konkurrenten aus München und sicherte damit seiner Mannschaft den 1:0-Erfolg. Nun, fast drei Monate später, sind diese Erkentnisse für Fortunas Trainer Oliver Reck womöglich wichtiger denn je.

Dreierkette als Chance

Die guten Leistungen des Brasilianers hielten bis zur Winterpause an, er ist aber weiterhin nicht über seine Rolle als dritter Innenverteidiger hinausgekommen. Die Experimentierfreudigkeit seines Cheftrainers könnte ihm aber in der Rückrunde in die Karten spielen. Die im Testspiel gegen Borussia Dortmund erstmals getestete 3-5-2-Formation mit drei Innenverteidigern funktionierte prompt. In diesem System hätte der 26-Jährige zunächst einen Platz sicher.

Zusammen mit eben jenen Tah und Bodzek würde er die Dreierkette bilden, Teamkollege und Konkurrent Dustin Bomheuer hätte nach durchwachsenden Partien im vergangenen Jahr erst einmal das Nachsehen.

Vertrag läuft aus — will Reck ihn halten?

Es wäre zudem auch eine Chance für Reck, dem Brasilianer einen Aufenthalt in Düsseldorf über die Saison hinaus schmackhaft zu machen. Der Vertrag von Soares läuft im Sommer aus, im Gegensatz zu seinen Kollegen geht er sehr offensiv damit um. Panathinaikos Athen und Legia Warschau haben Interesse an dem Innenverteidiger, laut eigener Aussage auch noch ein weiterer namhafter Klub.

Torloses Remis gegen Meppen
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Zwar überragt Soares in der 2. Bundesliga nicht so sehr wie Youngster Tah. Dessen Rückkehr zum Hamburger SV nach Saisonende ist aber schon beschlossene Sache. Da auch die Verträge von Bomheuer und Soares im Sommer auslaufen, würden Fortuna im Schlimmsten Fall auf einen Schlag drei Innenverteidiger verlassen. Auf Sportvorstand Helmut Schulte käme dann viel Arbeit zu.

Ein Offensivspieler fehlt

Das mögliche neue System hat aber auch Schwachpunkte. Zwar steht das Team dank der variablen Fünferkette in der Defensive bei Angriffen des Gegners kompakt und kann bei Gegenstößen schnell auf eine Dreierkette umschalten.

Das Problem gegen tiefstehende Mannschaften wird dadurch aber nicht behoben. Bruno Soares, Tah und Bodzek agieren größtenteils positionsgetreu defensiv, bedeutet: Der Fortuna fehlt ein Offensivspieler im Vergleich zum alten System, in dem es zwei Innenverteidiger gab — und zwei Außenverteidiger, die weitestgehend offensiv spielten.

Falls Reck sich gegen das 3-5-2-System entscheiden sollte, wäre dies eine schlechte Nachricht für Soares. Auch in der Rückrunde wäre er lediglich als dritter Innenverteidiger auf der Bank gesetzt.

(cfk)
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