Fortuna Düsseldorf Samuel Piette hat einen weiten Weg hinter sich

Düsseldorf · Samuel Piette ist bereits seit fünf Jahren in Europa. Über Metz im französischen Lothringen ist der Kanadier bei Fortuna gelandet – und lief am vergangenen Spieltag erstmals für den Zweitligisten in einem Pflichtspiel auf.

 Samuel Piette träumt davon, irgendwann einmal mit Kanada zu einer Weltmeisterschaft zu fahren.

Samuel Piette träumt davon, irgendwann einmal mit Kanada zu einer Weltmeisterschaft zu fahren.

Foto: Falk Janning

Samuel Piette ist bereits seit fünf Jahren in Europa. Über Metz im französischen Lothringen ist der Kanadier bei Fortuna gelandet — und lief am vergangenen Spieltag erstmals für den Zweitligisten in einem Pflichtspiel auf.

"Das war für meine Familie und mich ein großer Moment", sagt Samuel Piette über sein Profi-Debüt. Der defensive Mittelfeldspieler aus der U23-Mannschaft der Fortuna war am Freitag beim 2:1-Sieg in Paderborn in der 80. Minute für Erwin Hoffer eingewechselt worden. "Meine ganze Familie war glücklich. Ich hoffe, dass ich auch am Sonntag im Spiel gegen Aalen wieder zum Kader gehöre."

Das erste Bundesligaspiel des 19-jährigen kanadischen Nationalspielers hatte sich schon länger angedeutet und war nur eine Frage der Zeit. Schon Ex-Trainer Mike Büskens hatte das Talent in Testspielen der Profis aufgeboten. So durfte das kompakte Kraftpaket, das nur 1,71 Meter misst, auch beim 2:1-Sieg im Benefizspiel der Fortuna beim VfL Bochum im vergangenen Jahr kurz in der ersten Mannschaft spielen.

Piette wurde im kanadischen Städtchen Repentigny geboren, das nur wenige Kilometer nördlich von Montreal am Sankt-Lorenz-Strom liegt. Doch obwohl er im Mutterland des Eishockeys geboren wurde, interessierte er sich ausschließlich für Fußball und träumte früh von der großen Karriere.

Piette begann mit dem Fußball beim ARS Lanaudiere, der zu seinem Heimatort gehört. Später wechselte er zum FC Boisbriand, einem Vorort im Westen Montreals. Mit 14 Jahren wechselte er 2009 zur U17 des französischen Erstligisten FC Metz. Drei Jahre blieb er in Lothringen. Für den Jugendlichen war es fernab seiner Heimat eine manchmal harte und schwierige Zeit. Dennoch blieb er, biss sich durch und machte während dieser Zeit seinen Schulabschluss.

Zu Einsätzen in Pflichtspielen für die Senioren kam der zweikampfstarke Spieler in Metz nicht, da das für Nicht-Europäer unter 18 Jahren nach französischem Recht nicht erlaubt ist. Immerhin blieb er im Blickfeld der kanadischen Auswahl und feierte mit 17 Jahren sein Debüt in Kanadas A-Nationalmannschaft. Bislang hat er sieben Partien für sein Land bestritten.

Vor zwei Jahren vermittelte Piettes Berater den Kontakt zur Fortuna. Acht Wochen spielte er im Training vor, dann bekam er einen Kontrakt bis zum Sommer 2014. Über die in der Regionalliga spielende U23 empfahl er sich für die Zweitliga-Mannschaft. Interimscoach Oliver Reck hatte ihm bereits am Tag vor der Partie in Paderborn Hoffnungen gemacht. "Er hat gesagt, meine Chancen für einen Einsatz seien gut", berichtet Piette, der bereits fabelhaft Deutsch spricht.

Sein Wünsche und Träume für die Zukunft? "Am Sonntag im Kader gegen Aalen stehen, bei Fortuna bleiben und irgendwann mit Kanada zur Weltmeisterschaft fahren", sagte Piette.

(jan)
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