Fortuna Rösler sichert Heimrekord

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hätte gegen den VfL Osnabrück trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Chancen fast den Sieg verspielt. Zwei Treffer des Routiniers führten aber zum hochverdienten 2:1-Erfolg.

Fortuna - VfL Osnabrück 2:1
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Fortuna - VfL Osnabrück 2:1

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Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hätte gegen den VfL Osnabrück trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Chancen fast den Sieg verspielt. Zwei Treffer des Routiniers führten aber zum hochverdienten 2:1-Erfolg.

Es sind die Momente, für die ein Fußball-Profi lebt. Und wenn ein Profi monatelang arbeitslos war und schon über das Karriere-Ende nachdachte, dann genießt er diese Momente ganz besonders. Als sein Freistoß vom Strafraumeck in der 89. Minute zum 2:1-Siegtreffer für Fortuna im Tor des VfL Osnabrück einschlägt, gibt es bei Sascha Rösler kein Halten mehr.

Dass er dafür die fünfte Gelbe Karte kassiert, bekommt der Angreifer gar nicht mit. "Echt? Ich bin jetzt gesperrt?", fragt er hinterher die Journalisten — aber sonderlich traurig wirkt er nicht. Verständlich. Sascha Rösler hat sich erneut für das Vertrauen seines neuen Klubs bedankt. Gleich doppelt: Das 1:0 gegen die Osnabrücker hat er ebenfalls erzielt. Rösler und Fortuna — das passt ganz einfach. Jeder war für den anderen zur Stelle, als er ihn gerade brauchte.

"Sascha hat seine Aufgabe vorn in der Spitze läuferisch sehr gut gelöst", lobte Trainer Norbert Meier. "Mit den Toren hat er sich selbst für diese gute Leistung belohnt." Zum ersten Mal in der 24. Minute: Da setzte der Blondschopf den Ball mit einem wohlüberlegten und gekonnten Schlenzer ins Netz. Zum zweiten Mal dann mit seinem Freistoß. "Sagen wir mal so: Wir hatten schon Spiele, da waren Saschas Freistöße ungefährlicher" — so höflich umschrieb Meier, dass Röslers Standards bislang nicht eben seine größte Stärke waren.

Gaus ist der "perfekter" Joker

Der frühere Münchner war jedoch nicht der einzige Gewinner in der entscheidenden Szene. Marcel Gaus sorgte mit einem entschlossenen Nachsetzen für den Freistoß und bestätigte damit seinen Ruf als perfekter "Joker". Das sah auch sein Trainer so: "Es zeichnet Gausi aus, dass er sofort voll da ist, wenn man ihn einwechselt. Sascha verwandelt den Freistoß wunderbar, aber ebenso wichtig ist, dass Marcel ihn gut herausholt."

Dass der Sieg trotz des späten Zustandekommens hochverdient war, bezweifelte am Ende wohl nur Osnabrücks Trainer Karsten Baumann. Er war schon im Hinspiel unangenehm aufgefallen, als er den Düsseldorfer 3:2-Erfolg auf die Schiedsrichterleistung und ein angebliches Programm mit dem Motto "Rettet die Fortuna" zurückführte. Gestern vergaß er den obligatorischen Glückwunsch, haderte stattdessen mit der Niederlage.

Dass Fortuna vor dem dummen Ausgleichstreffer viele hochkarätige Chancen ausließ, unterschlug Baumann. Vor allem Maxi Beister dürfte noch lange von der 51. Minute träumen, als er 50 Meter weit allein auf Torhüter Tino Berbig zulief und diesen dann anschoss. Am Ende reichte es dank Rösler trotzdem — und darüber dürfte Beister besonders erleichtert sein.

Kurz-Interview mit Sascha Rösler:

Hallo Herr Rösler, Gratulation zu Ihrem Doppelpack!

Sascha Rösler: Danke! Über die beiden Tore habe ich mich sehr gefreut. Auch darüber, dass meine Freistöße heute etwas besser als zuletzt waren. Wichtiger aber ist heute, dass wir hier eine gute Mannschaftsleistung gezeigt haben und nun 35 Punkte haben. Der Sieg war sehr wichtig für uns, das ist ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Sie haben beim Jubel Ihre fünfte Gelbe Karte kassiert und sind nun in Augsburg gesperrt.

Rösler: Ist das so? Das war mir gar nicht bewusst. Der Jubel war Freude pur, Ich hab da nicht groß nachgedacht.

Haben Sie mitbekommen, dass ein Böller zwei Mitarbeiter von Sky verletzt hat, die ins Krankenhaus mussten?

Rösler: Ja, das habe ich gerade gehört. Das trübt natürlich schon etwas die Freude. Ich hoffe, dass man den Übeltäter findet. Das gehört nicht ins Stadion.

(RP)
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