Fortuna Düsseldorf Rensing bleibt cool und wartet auf seine Chance

Düsseldorf · Fortunas Vorstandsvorsitzender Peter Frymuth kann sich vorstellen, dass Oliver Reck in der Winterpause zum Cheftrainer befördert wird.

 Michael Rensing (rechts) muss wieder auf der Bank Platz nehmen, tut dies jedoch, ohne zu klagen. Im Sommer hatte er ganz anders reagiert.

Michael Rensing (rechts) muss wieder auf der Bank Platz nehmen, tut dies jedoch, ohne zu klagen. Im Sommer hatte er ganz anders reagiert.

Foto: rpo, Falk Janning

Michael Rensing wirkt nicht unzufrieden, als er vom Trainingsplatz kommt. Dabei musste der Torhüter nach nur einem Spiel wieder seinen Platz zwischen den Pfosten räumen und an seinen Kontrahenten Fabian Giefer abtreten. Der machte seine Sache beim 1:0-Sieg in Kaiserslautern allerdings ausgezeichnet, so dass Giefer bis zum Saisonende Fortunas Nummer eins ist.

Im Sommer hatte Michael Rensing für die Entscheidung keinerlei Verständnis gezeigt. "Auf die Bank setze ich mich nicht", hatte er gesagt und wutschnaubend das Trainingsgelände verlassen, nachdem der damalige Trainer Mike Büskens ihm die Entscheidung am Morgen des ersten Spieltags mitgeteilt hatte. "Das war etwas völlig anderes", sagt Michael Rensing. "Dafür gab es Gründe, aber das ist auch kein Thema mehr."

Die Entscheidung von Interimstrainer Oliver Reck, Fabian Giefer nach Ablauf seiner Sperre sofort wieder ins Tor zu beordern, hat Rensing nicht nur akzeptiert. "Ich habe fest damit gerechnet", berichtet er. "Schließlich habe ich nur ein Spiel gemacht." Er ist quasi eingesprungen, es war kein Torwartwechsel. Daher ist der 29-Jährige auch nicht enttäuscht, sondern zuversichtlich: "Ich bin sicher, dass sich die Dinge positiv entwickeln - am liebsten hier."

Einen Trendwechsel zum Positiven hat Peter Frymuth nicht nur sportlich, sondern auf allen Ebenen ausgemacht. Der Sieg auf dem Betzenberg habe mehr gebracht als nur drei Punkte, so der Vorstandsvorsitzende, der sich durchaus vorstellen kann, Oliver Reck im Erfolgsfall in der Winterpause zum Cheftrainer zu befördern: "Wenn wir einem Trainer zutrauen, Interimstrainer zu sein, trauen wir ihm auch mehr zu." Frymuth macht aber keinen Hehl daraus, dass ihm überhaupt nicht gefallen hat, wie sich der Verein in den vergangenen Wochen präsentiert hat. "Wir hatten zwei, drei Wochen ungeordnete Verhältnisse", gesteht er und sagt: "Unruhe und Chaos würden mir auch bei einem Verein der Kreisliga A nicht gefallen. Aber das ist vorbei, jetzt haben wir wieder geordnete Verhältnisse und es ist Ruhe eingekehrt."

Der Vorstandsvorsitzende ist der Überzeugung, dass Dirk Kall, der am 1. Februar vom Aufsichtsrats- zum Vorstandsvorsitzenden mutiert, Kontinuität gewährleistet. "Wir haben lange zusammengearbeitet", sagt Frymuth. "Und wem es um Fortuna geht, der muss Ruhe halten." Er ist sicher, dass der ganze Wirbel auch nur entstanden ist, weil zugleich die Position des Managers neu besetzt werden musste. "Aber auch die sportliche Delle hat sicher dazu beigetragen." Dass die Fans beim Blick auf die Tabelle nur sechs Punkte Rückstand auf Platz drei sehen, versteht Frymuth, mahnt aber: "Den Taschenrechner könnt ihr in die Tonne kloppen."

(RP)
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