Fortuna Düsseldorf Referee Siebert: Einmal stark, zweimal indisponiert
Düsseldorf · Die Erstrundenpartie zwischen Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal war hitzig, geprägt von Nickligkeiten und somit wahrlich kein einfaches Spiel für einen Schiedsrichter. Der Unparteiische Daniel Siebert agierte in ein paar Szenen sehr unglücklich.
Die Erstrundenpartie zwischen Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal war hitzig, geprägt von Nickligkeiten und somit wahrlich kein einfaches Spiel für einen Schiedsrichter. Der Unparteiische Daniel Siebert agierte in ein paar Szenen sehr unglücklich.
Strittige Situationen im umkämpften Derby gab es zahlreiche. Nicht nur Karten, auch Elfmeter wurden immer wieder gefordert. Auch die beiden Trainer reklamierten und diskutierten während der rund 120 Minuten Spielzeit intensiv. Nach dem Spiel gaben sie sich allerdings zahm: "Im Spiel sind das die Emotionen. Nach einer Partie möchte ich darüber nicht mehr reden", so Fortunas Frank Kramer. Wir haben dafür die strittigen Situation des Spiels genauer unter die Lupe genommen.
- 11. Minute: Schmitz stößt Platzek vor dem Sechzehner um
Der erste Aufreger: Christian Strohdiek verschätzt sich bei einem langen Ball in die Spitze. Marcel Platzek startet durch, Lukas Schmitz läuft auf den Stürmer auf. In diesem Fall hat Siebert alles richtig gemacht: Das Foul fand vor dem Sechzehner statt und Strohdiek hatte schon wieder Boden gut gemacht, so dass Schmitz nicht als letzter Mann galt. Der daraus resultierende Freistoß und die Gelbe Karte gingen vollkommen in Ordnung.
- 20. Minute: Julian Koch steigt überhart ein
Der Sechser wollte ganz offenbar ein Zeichen setzen — das wär aber fast in die Hose gegangen. Mit beiden Beinen voraus grätschte er im Mittelfeld nach einem Ball. Glücklicherweise traf er das Spielgerät auch, dennoch nahm er die Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf. Sowohl Spieler als auch Zuschauer erkannten sofort, dass es eine grenzwertige Aktion war. Rudelbildung und Hasstiraden von der Tribüne waren die Folge. Siebert entschied schnell, auch wenn er inmitten der Spielertraube länger brauchte, um zu Koch zu gelangen. Er zeigte dem Sechser die Gelbe Karte — eine Fehlentscheidung. Rot wäre richtig gewesen.
- 23. Minute: Haggui foult seinen Gegenspieler im Strafraum
Eine ganz knifflige Situation. Nach einem abgefälschten Befreiungsschlag Kochs kommt der Ball zu Karim Haggui, der den Ball versucht wegzuschlagen, dabei aber ein wenig behäbig agiert. Der im Rücken heranstürmende Gegenspieler versucht die Einladung anzunehmen: Er fällt in die Schussbewegung des Kapitäns und lässt sich direkt an der Strafraumgrenze foulen. Die Wiederholung im Fernsehen offenbarte: Haggui war Essens Platzek auf den Fuß getreten. Der Schuh lag danach sogar noch im Strafraum — ein klares Indiz, dass das Foul innerhalb des Sechzehners begangen wurde. Siebert pfiff zwar, entschied aber auf Freistoß. Somit eine Fehlentscheidung. Es hätte einen Elfmeter geben müssen.
- 68. Minute: Sararer fällt im Strafraum
Und der nächste nicht gegebene Elfmeter. Sercan Sararer schlug einen Haken im Sechzehner und hätte aus wenigen Metern abziehen können. Allerdings ging er zu Boden. Der Schiedsrichter hatte freie Sicht und zeigte in diesem Fall "weiterspielen" an. Möglicherweise hatte er da noch die Szenen aus der ersten Halbzeit im Kopf, vielleicht war das recht unorthodoxe Fallen Sararers auch der Grund für seine Entscheidung. Fakt ist: Der Angreifer wurde zwar an beiden Füßen erwischt, allerdings blieb er vorab schon im Rasen hängen. Siebert entschied diesmal goldrichtig.
- 83. Minute: Schmitz sieht Gelb-Rot
So sehr Siebert bei der ersten Karte von Schmitz recht hatte — so heikel war seine Entscheidung kurz vor Ende der regulären Spielzeit. Schmitz eroberte den Ball im Mittelfeld. Er traf dabei seinen Gegenspieler, allerdings nur leicht. Siebert entschied auf Freistoß und auch auf eine weitere Gelbe Karte. Das Fingerspitzengefühl hatte Siebert offenbar verloren. Das Foul war keine Verwarnung wert.
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