Fortuna Düsseldorf Reck punktet mit Mumm, muss jetzt aber abwarten

Düsseldorf · Am Dienstag endet für Oliver Reck ein denkwürdiges Jahr. Es begann fürchterlich und endete für den Interimstrainer des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf zwar nicht mit einem Happyend, so aber doch versöhnlich.

Oliver Reck: Fußball-Trainer, Torwart-Legende und "Pannen-Olli"
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Das ist Oliver Reck

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Foto: dpa

Im Januar hatte der damals nach seiner Entlassung beim Zweitligisten MSV Duisburg arbeitslose Trainer einen Herzinfarkt erlitten. Glücklicherweise erholte sich der 48 Jahre alte, sechsfache Vater recht schnell davon.

Im Juni sprach sich Fortunas neuer Trainer Mike Büskens für eine Verpflichtung von Oliver Reck als Torwarttrainer aus, den er noch aus gemeinsamen Zeiten beim FC Schalke 04 kannte. Der ehemalige Nationaltorhüter gehörte damit zum Trainerstab und arbeitete intensiv mit Fabian Giefer, Michael Rensing und Robin Heller. Als Mike Büskens gehen musste, übernahm Reck als Interimstrainer die Mannschaft. Seine Bilanz ist positiv, auch wenn Siegen in Kaiserslautern (1:0) und Cottbus (3:1) eine Niederlage im Derby gegen Köln (2:3) folgte.

Oliver Reck hat die in Richtung Abstieg taumelnde Fortuna damit zunächst einmal stabilisiert. Er hat die Lebensgeister der Elf geweckt, die zuvor nach einem Gegentor einbrach, niedergeschlagen wirkte, ohne Mumm. Dem Interimstrainer ist es gelungen, seine Schützlinge aufzurichten, ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Zwei Beispiele, die zeigen, wie er agiert hat, auch auf unkonventionelle Weise:

Erwin Hoffer hatte unter Büskens nicht ein einziges Spiel 90 Minuten lang auf dem Platz gestanden. Bei seinen Einsätzen als hängende Spitze war er stets leer ausgegangen. Reck brachte ihn den Torjäger in vorderster Front in allen drei Spielen von Beginn an, nahm ihn nur in Kaiserslautern in der Schlussphase vom Feld. Hoffer dankte es ihm mit jeweils einem Tor in jedem Spiel.

Stelios Malezas war gegen Köln an beiden Gegentore vor der Pause beteiligt. In der Halbzeit nahm Reck seinen Kapitän Oliver Fink vom Feld, der nicht überzeugt hatte, und ernannte ausgerechnet Abwehrspieler Malezas zum Mannschaftsführer. Das Signal verstand die Mannschaft: Ihr dürft Fehler machen und bekommt die Chance zur Wiedergutmachung. Das Team kämpfte, kam sogar zum 2:2.

Reck hat etwas bewirkt, seine Bilanz ist gut, und trotzdem ist ungewiss, ob er zum Cheftrainer befördert wird. Seine Kritiker trauen ihm nicht zu, konzeptionell eine Mannschaft aufzubauen.

Entscheidend aber ist, was der neue Manager Helmut Schulte will. Hat er einen Trainer, von dem er hundertprozentig überzeugt ist, bringt er ihn mit - oder er schaut sich alles in Ruhe an und lässt Reck weitermachen?

(can)
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