Fortuna Randale beim Fußball-Derby

In der Düsseldorfer Arena sorgten vor allem die Fans des MSV Duisburg für Ärger, nach dem Spiel hielten die Anhänger beider Mannschaften die Polizei in Atem: Wenige Meter vom Stadion entfernt trafen mehrere hundert von ihnen an einer Straßenbahn-Haltestelle aufeinander.

Randale nach Fortuna-Sieg gegen Duisburg
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Der technische Defekt einer Straßenbahn hat Sonntagnachmittag die Spannungen zwischen den Anhängern von Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg eskalieren lassen.

Nach dem vorläufigen Bericht der Polizei war ein Zug der Linie U 79, der Fußball-Fans nach Duisburg bringen sollte, zwei Haltestellen von der Esprit-Arena entfernt stehen geblieben. In kurzer Zeit standen rund 800 Fortuna-Fans auf dem Bahnsteig vor dem Zug, einer von ihnen schleuderte eine Flasche gegen die Bahn. Die Polizei nahm den 25-jährigen Werfer aus Düsseldorf fest, setzte Hunde, Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um den Bahnsteig zu räumen.

"Nach 45 Minuten war der Einsatz beendet”, sagte Polizeisprecher Wolfgang Rodax. Weitere Auseinandersetzungen, etwa in der Düsseldorfer Altstadt, registrierte die Polizei bis zum Abend nicht.

Fortunen auffallend friedlich

Die Fans aus Duisburg waren schon während des ausverkauften Zweitliga-Spiels im Stadion negativ aufgefallen. Wiederholt zündeten sie in ihrem Block Feuerwerkskörper und warfen Gegenstände aufs Spielfeld. Außerdem traten sie mehrere Sitzreihen aus der Verankerungen und warfen die kaputten Sitzschalen in den Innenraum.

Die Fortuna-Anhänger präsentierten sich dagegen auffallend friedlich. Die Drohung des Deutschen Fußball-Bunds, bei erneuter Randale im Düsseldorfer Fanblock eine Platzsperre zu verhängen oder ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen, hatte offensichtlich Eindruck gemacht. Außerhalb der Arena reagierten die Düsseldorfer dann aber sehr wohl auf die Duisburger Provokationen.

Welcher technische Defekt den Zug zum stehen brachte, konnte am Sonntag nicht ermittelt werden. Es erscheint sowohl möglich, dass ein Duisburger Fan absichtlich die Notbremse des Zugs gezogen als auch dass eine kaputte Scheibe oder eine aufgerissene Tür einen Nothalt ausgelöst hat. Augenzeugen berichteten, Personen auf den Gleisen gesehen zu haben.

Wegen des plötzlichen Halts stauten sich die folgenden Bahnen. Der Vorfall an der Haltestelle wird die Diskussion um Maßnahmen gegen Randale neu entfachen. Der Landtagsabgeordnete Olaf Lehne (CDU) sagte, man müsse prüfen, ob die Straße entlang der Bahnstrecke nach den Spielen für den Autoverkehr gesperrt werden solle. Dadurch könnten Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln an Bahnübergängen und daraus folgende Staus vermieden werden. Die SPD-Ratsfraktion hatte vor einigen Wochen eine Vorrangschaltung für Stadtbahnen gefordert.

(RP)
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