Fortuna Düsseldorf Michael Rensing sitzt nicht auf der Bank

Düsseldorf · Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte hat er sich natürlich ganz anders vorgestellt. Eigentlich wollte Michael Renisng am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) mit der Fortuna im RheinEnergieStadion auflaufen und zwischen den Pfosten stehen. Er wollte mit einer guten Leistung zum Düsseldorfer Erfolg beitragen und so den Kölnern beweisen, dass er ein exzellenter Torhüter ist und es ein Fehler war, ihn im Sommer 2012 ablösefrei rheinaufwärts nach Leverkusen abzugeben.

2. Bundesliga 13/14: Rensing kehrt nach Eklat ins Training zurück
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Doch es kam alles ganz anders, anders als es sich alle Beteiligten vorgestellt hatten. Am vergangenen Montag erlebte Michael Rensing, der ursprünglich geglaubt hatte, als Nummer eins zum Erstligisten Düsseldorf zu wechseln, den schwärzesten Tag seiner Karriere. Fortunas Trainer Mike Büskens sagte ihm, das er beim Zweiligisten nur die Nummer zwei sei. "Auf die Bank setze ich mich nicht", lautete die überraschende Reaktion des Keepers. Der Coach strich ihn für das Spiel gegen Cottbus (1:0) aus dem Kader, Robin Heller saß auf der Bank. Das gleiche Schicksal ereilt ihn heute in Köln. Büskens gibt nach Informationen unserer Redaktion erneut Heller den Vorzug.

Nach einer 36-stündigen Hängepartie, Dutzenden Telefonaten und zahlreichen Gesprächen wurde zwar zunächst eine Lösung gefunden. Michael Rensing entschuldigte sich bei seinen Mitspielern und dem Trainer-Team, kassiert eine Abmahnung und Geldstrafe und wurde wieder in den normalen Mannschaftsbetrieb eingegliedert. Seit Mittwoch hat Michael Rensing wieder an allen Trainingseinheiten teilgenommen.

MIke Büskens wollte sich nicht in die Karten schauen lassen, ob Rensing für den Kader nominiert wird oder erhält der 18 Jahre alte Heller den Vorzug erhalten wird. "Ich habe es immer so gehalten, dass zuerst die Mannschaft die Aufstellung erfährt", erklärte der Coach am Freitag. "Und sie hat sie noch nicht erfahren." Er wird sie wie immer erst am Spieltag bekannt geben. Büskens erwartet von seinen Profis, dass sie damit umgehen können. Es zeichnet den Trainer aus, dass er sich kritischen Fragen sachlich stellt, sie offen und ehrlich diskutiert — auch im Fall Rensing.

"Michael hatte einen Fehler gemacht. Dafür hat er sich entschuldigt und damit ist das Thema auch erledigt", sagte Sportvorstand Wolf Werner. "Jeder hat eine zweite Chance verdient." Werner zerstreute auch alle Spekulationen, dass sich die Wege von Fortuna und Rensing doch in Kürze trennen: "Er hat einen Vertrag über zwei Jahre. Wir planen voll mit ihm." Durch die Degaradierung in Köln ist eine baldige Trennung jedoch wieder wahrscheinlich.

(seeg)
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