Fortuna Meier freut sich auf St. Pauli

Fortuna-Düsseldorf-Trainer Norbert Meier hat selbst in der Jugend für den FC St. Pauli gekickt - und kuriose Dinge erlebt. Am Montag gastieren die drittplatzierten Düsseldorfer beim Tabellennachbarn.

Fortuna fast in Bestbesetzung
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Es ist schon eine erstaunliche rhetorische Leistung, die Norbert Meier jeden Tag vollbringt. Immer wieder konfrontieren ihn Medienvertreter aus der ganzen Republik mit Fortunas Erfolgsserien - aber dem Trainer des Fußball-Zweitligisten gelingt es stets aufs Neue, geschickt vom Thema abzulenken.

Nur manchmal rutscht ihm dann, wie zuletzt angesichts des allzu beharrlichen Nachbohrens einer Fernseh-Journalistin, ein leicht verärgertes Brummen heraus. Nur um es noch einmal festzuhalten: Saisonübergreifend sind die Düsseldorfer seit 17 Punktspielen ungeschlagen. Das ist die beste Marke in der Zweiten Liga seit vier Jahren, als Hansa Rostock ebenfalls 17 Mal in Folge ohne Niederlage blieb.

Die Fortsetzung ihrer Serie ist für Fortuna allerdings gar nicht so einfach. Ihre nächste Aufgabe führt sie am Montag (20.15 Uhr) ins Millerntor-Stadion zum FC St. Pauli, und der ist als Erstliga-Absteiger schon ein besonderes Kaliber. Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - bilden die Braun-Weißen ein Thema, über das Norbert Meier weit lieber spricht als über alle Erfolgs-Statistiken.

"St. Pauli ist schon etwas Besonderes für mich", sagt der Mann, der vor 53 Jahren im Hamburger Vorort Reinbek zur Welt kam. "Ich habe selbst beim FC in der Jugend gespielt, aber das war eine ganz andere Zeit." Zum Beispiel eine, in der es rund ums "Freudenhaus der Liga" etwas rauer zuging: "Wenn ich abends um 22 Uhr vom Jugendtraining zur U-Bahn am Millerntor ging, musste ich schon aufpassen, dass ich keinen auf den Köppes bekam", berichtet Meier. "Und dann gab?s da noch den St.-Pauli-Willi, der zu unserem Training kam und sich bei minus zehn Grad mit seiner Fan-Kutte bei uns ins Tor stellte. So was gibt?s nur in St. Pauli."

Der Trainer hat allerdings auch einige Parallelen zu seiner aktuellen Wirkungsstätte ausgemacht. "Bei beiden Klubs verbreiten die Fans eine Riesenstimmung, beide werden auch bei Auswärtsspielen von vielen Anhängern begleitet", sagt Meier. Das ist auch am Montag wieder der Fall, doch stößt die Düsseldorfer Reiselust an ihre Grenzen. Mehr als 2200 Karten stellte Pauli nicht zur Verfügung, und die sind seit Wochen vergriffen.

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