Fortuna Düsseldorf Meier: Ein wenig Stolz ist drin

Die zweite Hälfte bei Fortunas 2:2 gegen Schalke war begeisternd - Spieler und Trainer mussten aber physisch wie psychisch an ihre Grenzen gehen. Solche Kraftakte lassen sich nicht beliebig oft wiederholen.

Fortunen zurück im Training
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Norbert Meier hatte die zwei trainingsfreien Tage des Bundesliga-Aufsteigers Fortuna mit einem Schmunzeln angekündigt. "Irgendwann müssen wir doch auch mal frei machen", sagte der Chefcoach - und unterschlug dabei, dass die kleine Pause neben der physischen Erholung auch noch einem anderen Zweck diente: Nicht nur der Körper, auch Psyche und Seele mussten nach dem hochemotionalen 2:2 gegen Schalke 04 einmal gänzlich heruntergefahren werden.

Auch mental nämlich war die Aufholjagd gegen den Champions-League-Teilnehmer ein enormer Kraftakt gewesen. "Wir haben immer an uns geglaubt", versicherte Mittelfeldspieler Oliver Fink. "Es waren ja saublöde Fehler, die uns ins Hintertreffen gebracht hatten. Zum Beispiel, als ich vor dem 0:2 gepennt habe, sodass Joel Matip entwischt ist. Vielleicht hatten wir auch ein wenig zu viel Respekt. Auf jeden Fall war klar, dass wir alles noch in der Hand haben, wenn wir diese Fehler abstellen. Und so haben wir den Motor mit Hilfe unserer Fans mal richtig angeworfen."

Klingt einfach - und ist doch oft so schwer umzusetzen. Dass es dennoch gelang, nötigt selbst dem alten Fahrensmann Meier Respekt ab. "Diesmal darf ich ruhig ein wenig stolz sein auf die Jungs", gab der 54-Jährige zu Protokoll. "Sie haben in der zweiten Hälfte gegen Schalke Dinge versucht, die in der ersten gänzlich weg gewesen waren - und dann gelangen diese Dinge auch. Das ist das, was uns auszeichnet: Wenn wir irgendeine Möglichkeit sehen, versuchen wir es."

Eine besondere Qualität Fortunas zeigte sich gegen Schalke zum wiederholten Male in dieser Saison: Die Mannschaft ist in der Lage, in schwierigen Situationen den Schalter umzulegen. Das war schon in Augsburg und gegen Gladbach nach jeweils schwachem Start so.

Auf der Sollseite bleibt festzuhalten, dass die Düsseldorfer es noch nicht schaffen, über 90 Minuten auf gleichbleibendem Niveau zu spielen, obwohl sie kräftemäßig voll dagegenhielten. "Die Jungs haben sich gegen Schalke belohnt", beschrieb Meier, "aber in der offenen Feldschlacht der zweiten Hälfte kannst du auch den Knock-out kriegen." Eine Alternative gab es freilich nicht. "Ich glaube nicht, dass ich die Truppe hätte bremsen können", sagte der Trainer. "Selbst wenn ich das gewollt hätte."

Training: Mittwoch 10 bis 11.30 Uhr. Die 15-Uhr-Einheit ist nicht öffentlich.

(can/csr)
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