Fortuna Matuschyk: Erst Aufstieg, dann EM

Der 22-Jährige Adam Matuschyk wurde von Fortuna bis Saisonende vom 1.FC Köln ausgeliehen. Beim Fußball-Zweitligisten will er sich nun einen Stammplatz erarbeiten, denn der Mittelfeldspieler hat ein Ziel: Er möchte in seinem Heimatland Polen an der Europameisterschaft teilnehmen.

Fortuna: Matuschyk: Erst Aufstieg, dann EM
Foto: Christof Wolff

Eines kann Adam Matuschyk schon nach wenigen Tagen bei Fortuna feststellen. "Das ist echt eine Supertruppe hier", sagt der polnische Nationalspieler, den Fußball-Bundesligist 1. FC Köln bis zum Saisonende an die Düsseldorfer ausgeliehen hat. "Ich habe die Jungs ja erst auf dem Flughafen kennengelernt, beim Abflug ins Trainingslager hier nach Marbella. So etwas ist natürlich eine komische Situation. Aber gleich bei der ersten Einheit habe ich dann gemerkt, dass es richtig gute Typen sind."

Es war eine wichtige und höchst angenehme Erkenntnis nach einer Hinrunde, in der es überhaupt nicht nach Wunsch lief für den 22-Jährigen, der im polnischen Gliwice (Gleiwitz) geboren wurde und als kleines Kind mit seinen Eltern ins Saarland übersiedelte. "Phasenweise war ich schon frustriert", erzählt Matuschyk, dem FC-Trainer Stale Solbakken nur wenige Einsatzchancen gewährte. In neun Partien durfte er in der Hinserie ran, wurde dabei achtmal - meist spät - eingewechselt.

Eine kritische Situation für den jungen Familienvater, denn er kämpft noch um seinen Platz im polnischen EM-Aufgebot. Und eine Europameisterschaft im eigenen Land - das wäre selbstverständlich das Höchste für ihn. Dass Matuschyk sich dieses Ziel gesetzt hat, war sogar einer der Gründe für seine Verpflichtung, verrät Fortunas Manager Wolf Werner: "Nachdem es in Köln zuletzt hakte, möchte Adam ohnehin beweisen, dass er Fußballspielen kann. Sein Traum von der EM garantiert jedoch zudem, dass er in jedem Spiel mehr als hundert Prozent bringen wird. Einen motivierteren Spieler, der obendrein noch erschwinglich ist, kann man gar nicht bekommen."

Es stellt sich allerdings die Frage, auf welcher Position der beidfüßig agierende Techniker für Fortuna zum Einsatz kommen wird. "Im Grunde bin ich ein Sechser", erklärt Matuschyk - ein Spieler also, der im zentralen defensiven Mittelfeld zu Hause ist. Dort indes haben für Fortuna Adam Bodzek und Andreas Lambertz eine überragende Hinrunde gespielt, so dass der "Neue" seinen Platz erkämpfen muss. "Mir ist schon klar, dass der Konkurrenzkampf hart wird", sagt er dazu.

Ein absolutes Spitzenteam der Zweiten Liga sei Fortuna, versichert Matuschyk, und deshalb sei ihm der "Abstieg auf Zeit" auch nicht schwer gefallen. Zumal, da er mit Frau und Sohn nicht einmal umziehen muss. Im Sommer möchte ihn der FC ohnehin zurückhaben - am liebsten als Teil einer Aufstiegsmannschaft. Und als EM-Teilnehmer natürlich. Dass er für Polen spielen wollte, war für Matuschyk immer klar: "Bis auf meine Eltern und mich lebt meine komplette Familie noch immer in Polen."

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