Defensiver Mittelfeldspieler vor Comeback Maskenmann Sobottka ist Fortunas Joker

Düsseldorf · Zwei Wochen nach seinem Nasenbeinbruch brennt Marcel Sobottka auf sein Comeback auf dem Platz. Gegen Leipzig könnte er wieder eine Option für Friedhelm Funkel werden.

 Marcel Sobottka geht im Training trotz seines Nasenbeinbruchs keinem Zweikampf aus dem Weg.

Marcel Sobottka geht im Training trotz seines Nasenbeinbruchs keinem Zweikampf aus dem Weg.

Foto: Falk Janning

Nach dem 0:4 gegen Bayern München und dem 0:5 bei Borussia Dortmund kann manchem Fortuna-Fan vor der nächsten Herausforderung schon etwas schwindelig werden. Denn am Samstag (18.30 Uhr) stellt sich mit Leipzig der aktuelle Tabellenzweite in der Düsseldorfer Arena vor. Die Torfabrik der Sachsen ist noch treffsicherer als die der Bayern und des BVB, keine Mannschaft in der Liga hat bislang öfter getroffen als die Sachsen. Für Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel sind die Leipziger „außergewöhnlich offensivstark und nach dem FC Bayern der Meisterschaftsfavorit Nummer eins“. Aber deshalb seien sie lange noch nicht unschlagbar. „Auch die Leipziger spielen nicht immer am Limit, was ja nur menschlich ist“, sagt der 66-Jährige – und verspricht: „Wir werden Leipzig in der Arena einen großen Kampf liefern.“

Leidenschaft spricht er seiner Mannschaft nicht ab. Auch bei der 0:5-Pleite in Westfalen nicht. „Es sah vielleicht so aus, weil wir so deutlich unterlegen waren“, sagt Funkel. „Aber meine Jungs sind immer mit Leidenschaft dabei.“ Und Funkel hat mit Marcel Sobottka noch einen Joker in der Hinterhand. Der 25-Jährige ist wieder fit, nachdem ihm sein früherer Mannschaftskollege Ihlas Bebou in Hoffenheim (1:1) bei einem Kopfballduell das Nasenbein gebrochen hatte. Sobottka fiel in der vergangenen Woche wegen der Verletzung bei der Pleite in Dortmund aus und wurde schmerzlich vermisst. Der defensive Mittelfeldspieler wäre der ideale Gegenpart von BVB-Stürmer Marco Reus gewesen, den er in der vergangenen Spielzeit zum Statisten degradiert hatte.

Offiziell kundtun möchte Funkel den Einsatz Sobottkas zwei Tage vor dem Anpfiff der Partie gegen Leipzig zwar noch nicht, der Trainer kündigte aber vielsagend an, sein Vorkämpfer sei „ein Kandidat für die erste Elf“. Es spricht alles dafür, dass er auf den gebürtigen Gelsenkirchener setzt, da der kämpferisch und läuferisch ganz ähnlich veranlagte Alfredo Morales wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt ausfällt.

Sobottka fiebert seinem Einsatz  nach überstandener Operation entgegen. „Es hat zum Glück kaum geblutet nach dem Bruch, und ich hatte nur wenig Schmerzen.“ Die Heilung verlaufe prima. „Im Alltag denke ich schon gar nicht mehr an die Nase, nur wenn ich sie versehentlich anfasse und es dann schmerzt.“

Am Dienstag war ein Gipsabdruck von seinem Gesicht gemacht worden, wenige Stunden später hielt er eine federleichte Spezial-Maske aus Karbon in den Händen, die seine Nase bei den Zweikämpfen vor einem Schlag schützen soll. Seit Mittwoch geht er im Training wieder voran und ist mit großer Intensität dabei. „Der Gesichtsschutz funktioniert prima, er bietet mir perfekten Schutz, der Nase kann unter ihr gar nichts passieren“, sagt Sobottka, der trotz der Verletzung keine Hemmungen hat, in die Zweikämpfe zu gehen. An das etwas eingeschränkte Sichtfeld unter der Maske hat er sich gewöhnt. Sein Coach ist ganz angetan von den aktuellen Trainingseindrücken. „Am Donnerstag hat es bei Marcel im Training noch einmal besser geklappt als am Tag zuvor“, sagt Funkel.

Sobottka ist sicher, dass es für seine Mannschaft gegen Leipzig anders läuft als in den Partien gegen Bayern und Dortmund. „Wir wissen, dass die Leistung in der zweiten Hälfte in Dortmund nicht gut war. Das war teilweise ein wenig blind, wie wir in die Konter gelaufen sind“, sagt er. „Nun wollen wir es einfach wissen.“ Optimismus gewinnt er aus den Trainingseindrücken. Während der Übungseinheiten dieser Tage sei so richtig viel Feuer drin. „Und man sagt ja immer: So wie man trainiert, so spielt man auch.“

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