Fortuna Männer für Fortunas Zukunft

Hans Schwarz, Ex-Chef der Stadt-Sparkasse, will für den Aufsichtsrat des Zweitligisten kandidieren. Mit Christian Veith möchte er den Klub "für eine erfolgreiche Zukunft rüsten". Ein Rechte-Vermarkter soll Millionen bringen.

SV Mehring - Fortuna 1:5
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Hans Schwarz ist alles andere als ein Neuling in Sachen Fortuna. Er war Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse, des Haupt- und Trikotsponsors des Vereins. Und er hat mehr als einmal geholfen, wenn es etwas am Kreditrahmen zu basteln gab. An ein Amt bei Fortuna hat er aber nie wirklich gedacht: "Als mich vor zwei Jahren ein paar engagierte Mitglieder darauf ansprachen, sagte ich ihnen: Kinder, warum sollte ich das tun?" Inzwischen aber habe sich einiges verändert: "Der Gedanke ist gereift, aus Fortuna wieder etwas zu machen."

Deshalb will Schwarz am 25. August bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Klubs antreten, um in eines der drei vakanten Ämter im Aufsichtsrat gewählt zu werden. Mit Boston-Consulting-Seniorpartner Christian Veith an seiner Seite. Und mit den Kontakten zum Sportrechte-Vermarkter Sportfive im Gepäck, der Fortuna allein eine Anschubfinanzierung von mehreren Millionen Euro bringen soll, "ohne dass dabei irgendwelche Rechte an der Marke Fortuna abgetreten werden", wie Schwarz versichert (siehe großen Bericht im überregionalen Sportteil).

Das eigene Ego stellt der heutige Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Landesverband Nordrhein, weit in den Hintergrund. "Weder ich noch sonst irgendjemand aus unserer Gruppe hat es noch nötig, über Fortuna und den Fußball Karriere zu machen oder irgendwelche Profilneurosen zu befriedigen", sagt Schwarz im exklusiven RP-Gespräch. "Uns eint einfach der Wunsch, unseren Fußball-Klub aufs richtige Gleis zu stellen, ihn für eine erfolgreiche Zukunft zu rüsten. Wenn das gelungen ist, trete ich wieder ab."

Das neue Konsortium will zunächst die drei freien Plätze im Aufsichtsrat besetzen, dann eng mit den übrigen Mitgliedern und dem Vorstand zusammenarbeiten. "Ziel ist ein gesundes Management mit professioneller Arbeit", ergänzt Schwarz. "Eine Fortuna auf eigenen Füßen. Am besten mit einem hauptamtlichen kaufmännischen Vorstand und einem Aufsichtsrat, der nur die Richtlinien vorgibt und kontrolliert. Unsere Gruppe hat keine Ambitionen beim operativen Geschäft." Und das soll ja, zumindest im Blick auf Vermarktung und Sponsoren, weitgehend in den Händen von Sportfive liegen. Ein Vorbild heißt dabei Hertha BSC, und deshalb haben Schwarz und Co. auch den Rat von Professor Norbert Müller gesucht, der bei den Berlinern - als diese ähnlich wie Fortuna ein in Geldnot befindlicher Zweitligist waren - federführend tätig gewesen ist.

Ob Fortuna schon reif ist, neuen Zeiten entgegenzugehen, entscheiden zunächst der Aufsichtsrat um dessen Vorsitzenden Dirk Kall (der dafür eigene Planungen zurückstellen beziehungsweise ändern müsste) und dann nicht zuletzt die Mitglieder auf der Versammlung am 25. August. Es sind spannende Zeiten bei Fortuna.

Der Vorbereitungsplan:

(RP)
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