Fortuna Lukimya - Fortunas Bollwerk

Der Zweitliga-Einstand des Abwehrhünen Assani Lukimya-Mulongoti war durchwachsen. Inzwischen ist der Nationalspieler der Demokratischen Republik Kongo nicht mehr aus dem Team wegzudenken - auch nicht am Samstag gegen Cottbus.

 Assani Lukimya ist heiß auf die Rückrunde.

Assani Lukimya ist heiß auf die Rückrunde.

Foto: rpo, Falk Janning

Der Zweitliga-Einstand des Abwehrhünen Assani Lukimya-Mulongoti war durchwachsen. Inzwischen ist der Nationalspieler der Demokratischen Republik Kongo nicht mehr aus dem Team wegzudenken - auch nicht am Samstag gegen Cottbus.

Am Samstag beginnt für Fortuna die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga. Zuerst kommt das Heimspiel gegen Energie Cottbus (13 Uhr, Esprit-Arena), dann folgen die Partien bei Hertha BSC, gegen den FSV Frankfurt, bei 1860 München, gegen den FC Ingolstadt und beim VfL Bochum. Selbst wenn man ihn mitten in der Nacht aus dem Schlaf rütteln würde, könnte Assani Lukimya diese sechs Vereine herunterrasseln. Sie haben sich tief eingebrannt in das Gedächtnis des 24-Jährigen, denn sie markieren Lukimyas klassischen Fehlstart bei seinem neuen Verein Fortuna.

"Wir haben zwar nicht wirklich schlecht gespielt", erinnert sich der Innenverteidiger, der vom Drittligisten Carl Zeiss Jena gekommen war. "Aber wir haben dennoch alle sechs Spiele verloren." Dass damals harte Kritik vor allem auf ihn einprasselte, findet Lukimya verständlicherweise noch heute ungerecht: "Es war falsch, die Niederlagen an einzelnen Spielern festzumachen. Die ganze Defensivarbeit passte am Anfang nicht, wir wurden für unsere Fehler hart bestraft."

Deshalb brennt er jetzt auch geradezu auf die Rückrunde: "Ich muss zugeben, auf die ersten sechs Spiele bin ich besonders heiß. Wir kennen diese Gegner jetzt. Zwar sind wir nicht so naiv zu glauben, dass nun alles von selbst geht - aber wir wollen zeigen, dass wir es besser können." So wie er selbst es längst bewiesen hat. Immer sicherer agierte der 1,90-Meter-Hüne, wurde zu einem Bollwerk in der Deckung, wagte sich gegen Ende der Hinrunde häufig mit guten Vorstößen in die Offensive. "Das liegt mir im Blut", verrät er lächelnd, "schließlich war ich bis zu meinem 18. Lebensjahr meist Stürmer."

Zehn Jahre vor dieser Marke fand die Familie den Weg aus der Demokratischen Republik Kongo (dem früheren Zaire) nach Deutschland. "Meine Eltern sahen in der alten Heimat keine Perspektive mehr, dachten vor allem an meine Zukunft", erzählt "Luky", der in Berlin schnell Freunde fand, bald fließend Deutsch sprach und zusätzlich die deutsche Staatsangehörigkeit annahm.

Er spielte in der Jugend bei Tasmania, später bei Hertha BSC - kein Wunder, dass er sich auf das zweite Rückrundenspiel am 23. Januar im Olympiastadion freut: "Die ganze Familie und viele Freunde werden kommen. Wir haben zwar schon bei Union gespielt, aber das war für viele doch ganz schön weit weg, draußen im Osten."

Obgleich echter Berliner, fühlt sich Lukimya in Düsseldorf wohl, "ich mag es einfach, in einer Großstadt zu leben, und in Düsseldorf kann man sich sehr viel anschauen". Die Atmosphäre im Fortuna-Team stellt er ebenfalls heraus: "In der schwierigen Phase zu Saisonbeginn war der Zusammenhalt besonders wichtig. Das ist eine unserer größten Stärken." Zweifel an seiner Entscheidung, nach Düsseldorf zu wechseln, seien ihm trotz der schwarzen Serie nie gekommen: "Ich hatte viele gute Gespräche, war zu hundert Prozent überzeugt, das Richtige getan zu haben."

Bliebe noch die Frage des Familiennamens zu klären: Offiziell heißt der Abwehrrecke ja Assani Lukimya-Mulongoti. "Aber das ist einfach zu lang", meint er. "Der Teil nach dem Bindestrich ist der Familienname meiner Mutter. Sie hat mir ihren Segen gegeben, ihn beim Fußball wegzulassen." Und für deutsche Zungen wird's so ja auch einfacher.

(RP)
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